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Theater an besonderem Ort „Die Unschuldigen in Nürnberg“ nach dem Roman von Seweryna Szmaglewska

Wegen der großen Nachfrage wird Saal 14 im Landgericht Mainz im Januar 2024 noch einmal Schauplatz eines ungewöhnlichen Theaterspiels.

Die Projektgruppe Sommertheater präsentierte im Juni 2023 in Kooperation mit den Mainzer Kammerspielen, dem Frauenbüro der Landeshauptstadt Mainz, dem Haus des Erinnerns – für Demokratie und Akzeptanz, ZEITGEIST und Ensemble Theater! die erste Bearbeitung des Romans über den Hauptkriegsverbrecherprozess in Nürnberg „Die Unschuldigen in Nürnberg“ der polnischen Schriftstellerin Seweryna Szmaglewska (1916 – 1992) für die Bühne. Wegen der großen Nachfrage gibt es nun im Januar 2024 weitere Vorstellungen.

Idee und Umsetzung stammen von Claudia Wehner von den Mainzer Kammerspielen und Eva Weickart, Leiterin des Frauenbüros. Dank des Präsidenten des Landgerichts Mainz, Tobias Eisert, des Justizministeriums des Landes Rheinland-Pfalz und der Hilfe von Bettina Matter und Susanne Hillert, finden die Vorstellungen in einem echten Gerichtssaal statt.

„Die Unschuldigen in Nürnberg“

Erst seit 2022 liegt das bereits 1972 in Polen unter dem Titel „Niewinni w Norymberdze“ erschienene Buch auf Deutsch vor. Doch der nunmehr über 50 Jahre alte Tatsachenroman ist so aktuell wie damals. Geht es doch um Fragen nach Gerechtigkeit und Würde für die Millionen Ermordeten und die Überlebenden, um die Hoffnung auf eine bessere Welt ohne Vernichtung und Krieg, aber auch um Zweifel an der Wirkung eines Prozesses auf die Nachkriegsgesellschaft und künftige Generationen.

Seweryna Szmaglewskas autobiografische Fiktion führt zurück ins Jahr 1946, nach Nürnberg, wo das Internationale Militärtribunal 21 führenden Nationalsozialisten von November 1945 bis Oktober 1946 den Prozess machte. Zu den rund 30 Zeuginnen und Zeugen der Anklage gehörte auch die damals 30jährige polnische Schriftstellerin Seweryna Szmaglewska. Neben der Französin Marie-Claude Vaillant-Couturier ist sie die zweite Frau, an deren Aussage das Gericht Interesse hat.

Am 27. Februar 1946, rund ein Jahr nach ihrer Selbstbefreiung, konnte sie ihre Aussage machen und wurde damit erneut Zeugin eines historisch bedeutsamen Ereignisses. Doch erst viele Jahre später schrieb die mittlerweile in Polen sehr bekannte Schriftstellerin über ihre Erlebnisse in Nürnberg, über die sich unschuldig gebärdenden Angeklagten, über ihre Angst vor dem Tätervolk und ihre Zweifel an der Bedeutung ihrer Aussage und des Prozesses – Stoff genug also für ein Theaterspiel. Zu „Die Unschuldigen in Nürnberg“ gibt es ein umfangreiches Begleitmaterial mit Informationen zu der in Deutschland fast unbekannten Autorin und dem Hauptkriegsverbrecherprozess selbst.

Begleitmaterial

Zu „Die Unschuldigen in Nürnberg“ gibt es ein umfangreiches Begleitmaterial mit Informationen zu der in Deutschland fast unbekannten Autorin und dem Hauptkriegsverbrecherprozess selbst.

Aufführungstermine

Sonntag, 14. Januar 2024

Beginn: 11 + 15 + 18 Uhr
Dauer: 70 Minuten, keine Pause

Spielort: Landgericht Mainz, Saal 14
(Eingang: Kaiser-Friedrich-Straße 4, 55116 Mainz)

Karten ausschließlich im Vorverkauf bei den Mainzer Kammerspielen

Idee + Konzept: Eva Weickart
Konzept + Regie: Claudia Wehner
Regieassistenz: Hannah Kraft
Kostüme: Beate Wölfl
Maske: Jutta Braun
Technik: Leitung Bernhard Bamler
Mathias Fach
Spielortleitung: Susanne Hillert 

Es spielen:

Sina Peris
Petra Steck
Bodil Strutz
Achim Stellwagen
Live-Musik: Thilo Zetzmann

DIE UNSCHULDIGEN IN NÜRNBERG
von Seweryna Szmaglewska
© Schöffling & Co. Verlagsbuchhandlung GmbH
Frankfurt am Main 2022
ISBN 978-3-89561-537-5
Aus dem Polnischen von Marta Kijowska.
Originalrechte: Prószyński i S-ka, Warschau

Veranstaltungsflyer