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Stadtschreiberin 2019

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse ist die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2019. Menasse, 1970 in Wien geboren und wohnhaft in Berlin, ist die 35. Trägerin des von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergebenen Literaturpreises.

Eva Menasse ist die 35. Trägerin des Literaturpreises von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz

Die österreichische Schriftstellerin Eva Menasse wird die Mainzer Stadtschreiberin des Jahres 2019. Menasse, 1970 in Wien geboren und wohnhaft in Berlin, ist die 35. Trägerin des von ZDF, 3sat und der Stadt Mainz vergebenen Literaturpreises. Gemeinsam mit dem ZDF wird die Autorin, wie ihre Vorgängerin Anna Katharina Hahn, eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises fand im März 2019 statt.

Die Jury: "Eva Menasse ist eine große Menschenerzählerin, die mit feiner Empathie und scharfsinnigem Humor über fragile Beziehungen schreibt. Mit großer sprachlicher Präzision gestaltet sie ihre Figuren und findet feinste Nuancen in ihren Erzählsituationen. Zugleich mischt sich Eva Menasse öffentlich ein, streitet wirkungsvoll für Grundrechte im digitalen Zeitalter und wendet sich engagiert gegen Diskriminierung und rechte Hetze. Eva Menasse – ein Glücksfall für das Amt der Mainzer Stadtschreiberin 2019."

Nach dem Schulabschluss 1988 studierte Menasse Germanistik und Geschichte an der Universität Wien. Noch während ihres Studiums begann sie ihre journalistische Karriere, die sie vom Wiener Wochenmagazin "Profil" bis zur "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" führte. Mit ihrem ersten Roman, dem österreichisch-jüdischen Familienepos "Vienna" (2005) gelang Eva Menasse ein fulminantes Debüt. Mit ihrem zweiten Roman "Lässliche Todsünden" (2009), der sich aus locker miteinander verbundenen Erzählungen über das lasterhafte Leben der Wiener Intellektuellenszene zusammensetzt, konnte sie ihren Erfolg bei Publikum und Kritik fortsetzen. Preisgekrönt ist ihr Roman "Quasikristalle" (2013), in dem Menasse das Lebens-Mosaik einer Frau aus verschiedensten Perspektiven schildert. Der jüngste Erzählband "Tiere für Fortgeschrittene" (2017) handelt von Lebenslügen und Lebens-Illusionen des aufgeklärten Bürgertums.

Kulturdezernentin Marianne Grosse freut sich über die Entscheidung der Jury: „Mit Eva Menasse gewinnen wir eine weitere überaus namhafte Schriftstellerin mit Strahlkraft als Mainzer Stadtschreiberin. Die frühere Journalistin, die ihre jüdischstämmigen Wurzeln auch ihrem Debüt ,Vienna‘ aufgriff, schreibt nicht allein hoch unterhaltsam und mit großer Wortkunst, sondern fokussiert literarisch hochinteressante Themen - und inszeniert diese mit Finesse. Ihr Werk ,Quasikristalle‘, in dem sie den sezierenden Blick auf die zahlreichen Facetten des Lebens einer Frau aus vielfältigen Blickwinkeln über viele Jahrzehnte wirft, ist erzählerisch großes Kopfkino. Die gebürtige Österreicherin und Wahl-Berlinerin Eva Menasse, Schwester des nicht minder bekannten Autors Robert Menasse, ist eine große Erzählerin, die ihr Handwerk in exzellentem Maße versteht. Sie gehört zweifellos zur ersten Reihe der deutschsprachigen Schriftstellerei - Mainz darf sich auf Eva Menasse freuen!“

Eva Menasse wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem mit

  • dem Corine-Preis (2005),
  • dem Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln (2013),
  • dem Stipendium der Villa Massimo in Rom (2015),
  • dem Friedrich-Hölderlin-Preis (2017)
  • und dem Österreichischen Buchpreis (2017).

Eva Menasse wird - wie ihre Vorgänger Anna Katharina Hahn, Abbas Khider, Clemens Meyer, Feridun Zaimoglu und Judith Schalansky - gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die - komplett sanierte - Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen.