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Lesen unter dem Regenbogen

Medien zur Sommerschwüle 2022 in der Öffentlichen Bücherei –Anna Seghers

Die Öffentliche Bücherei –Anna Seghers macht sich auch im Umgang mit LGBTQ* bezogenen Themen stark für Wissen und Bildung und lädt anlässlich der Sommerschwüle zum „Lesen unter dem Regenbogen“ ein. Mehr als 200 Medien hat das Team der Bibliothek zusammengestellt:  vom historischen Überblick zum queeren Leben in der Bundesrepublik über Graphic Novels für Jugendliche und zu Bilderbüchern für künftige Leser:innen, dazu ergänzend Hörbücher und Spielfilme.

Dabei informieren Sachbücher und Biographien über Aspekte queerer Lebensweisen und rücken marginalisierte Personenkreise in den Blickpunkt. Brandaktuell: Michele Angelos „Mein Kind ist transgender und jetzt?“ für Eltern betroffener Kinder und die von Wolfgang Rothe herausgegebene Sammlung „Gewollt. Geliebt. Gesegnet“ mit berührenden Berichten queerer Menschen, die von der Kirche aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgegrenzt werden. Dass bereits die Jüngsten mit alternativen Liebesbeziehungen zur männlich-weiblichen Norm vertraut gemacht werden können, zeigt Daniel Haacks 2021 erschienenes Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren „Prinz und Ritter“. Beispielhaft für gelungene, auch ästhetisch sehenswert gestaltete Sachliteratur für Jugendliche, sei Irmela Schautz´ aktueller Reader „Queergestreift: alles über LGBTI“ genannt.

Ergänzend zur Information ermöglichen die zahlreichen Romane und Erzählungen Einfühlung in queeres Erleben. Ältestes Beispiel: Edward Fosters Klassiker „Maurice“ aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg; unbedingt (wieder) lesenswert: Jean Genets skandalumwitternder, stilistisch innovativer 1944 erschienener Roman „Notre Dame des Fleurs“ aus dem Milieu der kriminellen Subkultur, dessen Freigabe 1962 nach Verbot paradigmatisch eine allmähliche Lockerung der Zensur queerer Literatur markiert. Leser*innen, die nach locker-leichter Urlaubslektüre suchen und dabei Einblick in vielleicht noch ungewohnte Lebensweisen abseits vom heteronormativen Mainstream nehmen, sei Aristide Maupins Serie der „Stadtgeschichten“ (1979 – 2014) mit ihren Sympathieträgern aus der queeren Szene San Franciscos empfohlen. Sie ist bestens geeignet zur Überwindung möglicher Vor-urteile und Stereotypen. Nicht fehlen auf dem Büchertisch darf Jeffrey Eugenides literarische Pio-niertat „Middlesex“ (2003)  mit einem hermaphroditen Protagonisten.

Auf ihre Kosten kommen auch Zuhörer:innen und Filmfreund:innen, zum Beispiel bei der Verto-nung von Hanya Yanaghiraras neuem Roman „Zum Paradies“, der Rückblick auf queeres Leben Ende des 19. und im Zeichen von AIDS in den 80er und 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit Elementen einer Dystopie verbindet. Das Spektrum der Filme reicht von Viscontis Meisterwerk „Ludwig II“ (1972) über Ralf Königs Komödie „Der bewegte Mann“ (1994) und der Cowboy-Romanze „Broke Back Mountain“ nach der Erzählung von Anna Proulx bis zu Eva Maschkes Film „Vier werden älter“ über die Abenteuer einer Regenbogenfamilie.

Alle Medien sind direkt entleihbar.

Die Medienausstellung in der Zentralbibliothek der Öffentlichen Bücherei läuft vom vom 02. bis 27.August 2022.

Bild von Max Plieske auf Pixabay
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