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Gutenberg-Museum
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Ostasien und Islam

Das Gutenberg-Museum besitzt eine umfassende Sammlung zur Druck- und Schriftkultur Ostasiens und des Islam. Neben herausragenden Zeugnissen der europäischen Buch- und Druckgeschichte kann es damit auch bedeutende außereuropäische Bestände präsentieren.

China, Korea und Japan – Die Ostasien-Abteilung

Zahlreiche großzügige Schenkungen und Dauerleihgaben unserer chinesischen, koreanischen und japanischen Partnermuseen veranschaulichen das breite Spektrum der Buch-, Druck- und Schriftkunst im ostasiatischen Raum. Da das Drucken mit beweglichen Lettern – jedoch mit einer gänzlich anderen Motivation und Technik – zeitlich weit vor Gutenberg in China erfunden und in Korea mit einem abweichenden Verfahren angewandt wurde, sind diese Zeugnisse im Gutenberg-Museum und damit an der „Wiege des europäischen Buchdrucks“ von ganz besonderer Bedeutung. Sie stellen Parallelentwicklungen heraus und zeigen, dass sich die Erfindung des Druckens mit beweglichen Lettern unabhängig voneinander in Ostasien und Europa vollzog.

China

Im Sammlungsbestand vertretene Druckbeispiele veranschaulichen die Entwicklung der fast 1500-jährigen chinesischen Druckgeschichte. Das Museum besitzt eine größere Anzahl von Holzletter-Kästen. Chinesische Setzerräder zeigen eine weitere Form der Letternaufbewahrung.

Zu den Highlights zählt der „Chinesische Satz-Zirkel“, einer von weltweit fünf erhaltenen Exemplaren, der – in Deutschland hergestellt und in Gebrauch – dem Schriftsatz und Druck chinesischer Texte diente.

Korea

Besonderheiten dieses Sammlungsbereichs sind frühe Originalseiten von Büchern, die mit Metalllettern gedruckt wurden und originale Exemplare koreanischer Lettern in Metallguss und aus Holz. Als frühester datierter Letterndruck mit beweglichen Metalllettern befindet sich ein Faksimile des Jikji und seiner Druckplatten aus dem Jahre 1377 in den Beständen.

Japan

Die japanische Abteilung beherbergt mit der „Dharani Sutra“ aus der Zeit um 770 das älteste gedruckte Blatt des Gutenberg-Museums und damit auch einen der ältesten Drucke weltweit. Darüber hinaus zählen stilprägende Farbholzschnitte von Utagawa Hiroshige (1797-1858), Katsushika Hokusai (1760-1849) und Utagawa Kunisada (1786-1865) zu den Beständen.

Zeugnisse islamischer Druck- und Schriftkultur

Die Islam-Abteilung zeigt anhand ausgewählter Beispiele die wichtigsten Etappen des Druckens in den Schriften des Nahen Ostens. Sie veranschaulicht die Druckgeschichte im islamischen Kulturkreis, die von einer stark handschriftlichen Tradition und europäischem Einfluss bestimmt wird. Sammlungsschwerpunkte sind Objekte und Zeugnisse der Druckkunst, der Buch- und Schriftkultur, vorzugsweise aus dem osmanischen Reich und Persien sowie Exponate der europäischen Druckkunst in den Sprachen des Nahen Ostens.

Bedeutende Sammlungsobjekte

  • Arabisches Blockdruckamulett mit Gebeten und Koranzitaten, gedruckt im Blockdruck auf europäischem Papier (Ägypten, 1. Hälfte 15. Jh.)
  • Erste grossherrliche Erlaubnis des osmanischen Regenten Sultan Ahmed II für islamische Druckwerke in arabischer Schrift, 1729
  • Arabisches Alphabet, in: Bernhard von Breydenbach, Peregrinatio in Terram Sanctam, Mainz 1486
  • Dreißigster Teil des Korantextes als Tageslosung mit flächenvergoldetem Ledereinband mit Klappe (16. Jh.)
Japanische Holzdruckform aus dem 18. Jahrhundert. Gutenberg-Museum, Foto: Martina Pipprich
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