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  1. Rückblick: Stadt der Wissenschaft 2011
  2. Ergebnisse der Studie: "Studieren in Mainz"

"Studieren in Mainz" - Ergebnisse einer Untersuchung aus dem Jahr 2011

Die Zahlen sprechen für sich: Mainz ist eine studentisch geprägte Stadt und ein beliebter Studienort. Mit rund 35.100 Studierenden zählt die Johannes Gutenberg-Universität zu den zehn größten Hochschulen Deutschlands. Ihr breites Studienangebot wird durch die beiden Fachhochschulen, an denen weitere rund 5.000 Studierende eingeschrieben sind, mit Schwer-punkten im Pflege- und Sozialbereich sowie in Technik, Gestaltung und Wirtschaft ideal ergänzt.

Diese fast 40.000 jungen Menschen studieren jedoch nicht nur, sie wohnen, leben, gehen einkaufen, amüsieren sich in Kneipen, Cafés und Clubs, besuchen Museen oder starten kreative Projekte. Doch was wissen wir eigentlich genaues über die Lebensbedingungen dieser bedeutenden Bevölkerungsgruppe? Nicht sehr viel, stellten auch Prof. Günter Meyer vom Geographischen Institut der Mainzer Uni und seine Studentin Evelyn Schäfer fest.

Um mehr über die Studierenden in Mainz zu erfahren, führten sie im Rahmen von "Stadt der Wissenschaft 2011" gemeinsam mit dem Amt für Stadtentwicklung eine Online-Befragung an allen drei Hochschulen durch. 4.806 Studierende gaben Einblicke in ihre Wohnsituation und ihre Finanzen und äußerten sich zur Attraktivität von Mainz als Stadt und Studienort. Die Ergebnisse seit Ende 2011 vor. Sie finden diese im Folgenden in drei Teilen.

Teil I: Wohnsituation

Was kann die Stadt Mainz in die Waagschale legen, damit junge Menschen sich entscheiden, hier zu studieren? Ausschlaggebend ist für viele nicht nur die Attraktivität der Landeshauptstadt (10 Prozent gaben dies als entscheidenden Grund an), sondern insbesondere soziale, finanzielle und fachliche Gründe.

Die Untersuchung ergab, dass für 26 Prozent der Studierenden die Nähe zum eigenen Wohnort der wichtigste Grund war, warum die Wahl auf Mainz fiel, gefolgt von der Gebührenfreiheit des Studiums in Rheinland-Pfalz (16 Prozent) und persönlichen Gründen wie sozialen Beziehungen zu Verwandten und Freunden. Bei 15 Prozent wurde das gewünschte Studienfach nur in Mainz angeboten, 11 Prozent haben nur in Mainz einen Studienplatz erhalten.

Die Mehrheit, die in Mainz einen Studienplatz erhalten hat, zieht auch direkt in die Stadt. Nur 31 Prozent aller Studierenden wohnen außerhalb von Mainz, wobei der Anteil der Auswärtigen an der Universität mit 29 Prozent am niedrigsten ist. An der Fachhochschule pendeln 40 Prozent der Studierenden von ihrem Wohnort in die Landeshauptstadt, an der Katholischen Fachhochschule sind es sogar 50 Prozent. Viele Pendler kommen aus Hessen und haben ihren Wohnsitz in Wiesbaden (6 Prozent der in Mainz Studierenden) oder in Frankfurt (rund 2 Prozent der in Mainz Studierenden).

Die Mainzer Neustadt ist mit Abstand der beliebteste Stadtteil unter den Studierenden. Während hier jeder Vierte wohnt, fallen die anderen Stadtteile mit einem Anteil von maximal 5 Prozent der Studierenden deutlich zurück. Am ehesten zieht es Studierende noch nach Hartenberg-Münchfeld (15 Prozent), das in unmittelbarer Nähe zum Campus liegt, sowie in die Altstadt und Oberstadt (jeweils 14 Prozent).

Als soziale Wohnform hat sich die Wohngemeinschaft fest etabliert. Fast die Hälfte der Studierenden wohnt in einem WG-Zimmer, während nur jeder Dritte alleine lebt. Auch wenn Mainz bei der Wohnungssuche als hartes Pflaster gilt und 35 Prozent der Befragten das Wohnungsangebot sogar als unzureichend beurteilen, gelingt es im Durchschnitt innerhalb von drei Wochen und nach 4 Besichtigungen eine Wohnung zu finden, mit der 52 Prozent zufrieden und 28 Prozent sogar sehr zufrieden sind.

Teil II: Wirtschaftskraft und städtische Infrastruktur

Studenten sind meistens knapp bei Kasse. Daher müssen sie ihre Ausgaben genau einteilen. Monatlich fließt das meiste Geld in Wohnkosten und Lebens-mittel (132 Prozent pro Person), für Bekleidung und sonstige Waren wird mit je 51 Euro schon wesentlich weniger ausgegeben. Bei durchschnittlichen Miet-ausgaben von 332 Euro sind es die Vermieter, die finanziell am stärksten von den Studierenden profitieren. Doch auch der Einzelhandel gewinnt durch die Studierenden knapp 5 Prozent seines Jahresumsatzes von 2010.

Cafés, Kneipen, Bars, Restaurants und Diskotheken sind in einer Studentenstadt wie Mainz immer gut besucht. Entsprechend wird hier auch studentisches Geld gelassen. Auf diesem Weg bescheren die Studierenden der Mainzer Gastronomie einen Umsatz von mehr als 50 Euro pro Person. Sparsamer sind die Studierenden allerdings bei den Ausgaben für Unterhaltung, Kultur und Sportaktivitäten. Am beliebtesten ist ein Kinobesuch (42 Prozent), während Museen und Ausstellungen eher selten besucht werden (8 Prozent).

Die Ausgaben der Studierenden für Freizeit- und Kulturaktivitäten spiegelt auch ihre Beurteilung der Mainzer Infrastruktur wider. Während Kino und Theater auf einer Skala von eins (sehr gut) bis fünf (sehr schlecht) mit gut (2,10) bewertet werden, sind die Mainzer Angebote im Bereich Kleinkunst und Kabarett bei der Hälfte der Studierenden unbekannt. Gastronomische Angebote werden ebenfalls mit gut (2,20) beurteilt, während Diskotheken mit 2,89 nur mittlere Noten erhalten. Bei sportlichen Aktivitäten, für die durchschnittlich 10 Euro im Monat ausgegeben werden, wird der Hochschulsport gegenüber sonstigen Sportangeboten mit Topnoten (1,97) bewertet.

Bei den Nahverkehrsanbindungen zum Stadtzentrum kann die Landeshauptstadt definitiv punkten. Die Studierenden benoten diese mit einem glatten gut. Als weniger ruhmreich werden jedoch die ÖPNV-Anbindungen (2,78) und das innerstädtische Radwegenetz (2,90) beurteilt. Ganz schlecht bewerten die Studierenden die Parksituation in der Innenstadt (4,10).

Ein Trostpflaster: Die Einkaufsmöglichkeiten im Stadtzentrum beurteilen die Studierenden mit 2,31 dafür positiver als der Durchschnitt der Passanten einer anderen Umfrage.

Teil III: Image von Mainz und Verbundenheit zum Hochschulort

Mainz, die närrische Gutenbergstadt – Wiesbaden, das reiche Kurbad? Mit der Stadt Mainz verbinden die jungen Menschen, die hier studieren, ganz bestimmte Eigenschaften, die die Stadt für sie auszeichnen. Das Image der Landeshauptstadt lässt sich dabei besonders gut im Vergleich zum benachbarten Wiesbaden herausarbeiten.

Mainz kann mit Sympathie (84 Prozent der in Mainz wohnenden Studierenden stimmten hier zu), Gastfreundlichkeit (66 Prozent), Bildungsfreundlichkeit (65 Prozent) und Weltoffenheit (60 Prozent) eindeutig gegenüber Wiesbaden punkten, das von den dort wohnenden Studierenden in diesen Eigenschaften niedriger eingeschätzt wurde. Wiesbaden dagegen hat aus Sicht der Studierenden mehr Flair wird als weniger kleinstädtisch wahrgenommen als Mainz und bietet vor allem mehr Grünflächen in der Stadt.

Mainz wird nicht nur als besonders sympathisch eingestuft, es lohnt sich für Studierende auch, hier das Wochenende und die vorlesungsfreie Zeit zu verbringen. 43 Prozent der einheimischen Studierenden hielten sich auch an den Wochenenden in Mainz auf. Während der Vorlesungszeit beurteilten 72 Prozent der hier wohnenden Studierenden ihren Hochschulort als Lebensmittelpunkt, in der vorlesungsfreien Zeit waren es immerhin noch 42 Prozent.

Für nur 12 Prozent der Befragten ist Mainz lediglich ein Studienort, alle übrigen verbinden mehr mit der Stadt und sogar jeder elfte Studierende möchte dauerhaft in Mainz leben.

Teil IV: Attraktivität von Mainz als Stadt und Hochschulort

"Das Rheinufer im Sommer ist der ultimative Traum!", kommentiert eine Studentin die Frage danach, was ihr an Mainz besonders gut gefällt. Ähnlich geht es auch zahlreichen anderen Befragten, die das Mainzer Rheinufer und die Flusslage der Stadt am schönsten finden.

Auch die Mainzer Altstadt mit ihren kleinen Gassen, dem Dom und dem Wochenmarkt empfinden die meisten Studierenden als äußerst reizvoll. Zu den drei Dingen, die die Mehrzahl der Studierenden an Mainz mögen, zählt neben Rhein und Altstadt auch die Innenstadt, die als attraktiv, gepflegt und gemütlich charakterisiert wird.

Kleinstadt-Flair mit allen Vorteilen einer Großstadt – genau das schätzen die Studierenden an Mainz, das mit seiner idealen Größe angenehm kurze Wege zu allen wichtigen Einrichtungen ermöglicht. Auch die Freizeit- und Kulturangebote der Stadt und die aufgeschlossene und freundliche Bevölkerung kommen bei den Studierenden gut an. Als Hochschulstandort ist Mainz zudem dadurch attraktiv, dass es alle Fachbereich in einer Campus-Universität bündelt.

Trotz des vielen Lobs haben die Studierenden auch Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge vorzubringen. An erster Stelle steht hier die schlechte Wohnungsmarktsituation gefolgt von der schlechten Verkehrssituation mit zu hohen Parkgebühren und einem zu dünnen ÖPNV-Angebot vor allem in den Nachtstunden. Hier setzen dann auch die Vorschläge der Studierenden an, wie Mainz noch attraktiver werden kann. Neben Senkung der Mietpreise und der Verbesserung des Verkehrs durch günstigeres Parken und Ausbau der Radwege wünschen sich die Studierenden jedoch auch eine bessere Organisation und Ausstattung der Hochschulen. Positiv zu werten ist jedoch, dass den Befragten bei den Dingen, die sie an Mainz nicht mögen, insgesamt 21 Prozent weniger an Antworten eingefallen ist, als bei der Frage danach, was ihnen an der Stadt besonders gut gefällt.

Logo "Studieren in Mainz" Inka Meyer
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