Wie Objekte Geschichte machen. Eine andere Theorie der Entstehung des Römischen Reiches

Ein Vortrag von Prof. Dr. Miguel John Versluys (Universiteit Leiden) in der Reihe "Mainzer Vorträge zur Römischen Archäologie" (MaVRA).

Die Geschichte der Entstehung des Römischen Reiches wird traditionell als eine Geschichte mächtiger Generäle, sozialer Konflikte, der römischen Armee und des Imperialismus erzählt. In diesem Vortrag wird der Referent nach einem umfassenderen Verständnis von Kausalität suchen. Anstatt sich auf Rom als etwas Einzigartiges zu konzentrieren, zoomt er heraus und wird von einer globalen Perspektive ausgehen, um die Entwicklungen in den letzten Jahrhunderten vor Christus zu verstehen. Anstelle von Personen wird sich Prof. Versluys zudem auf Objekte als prägende Protagonisten in der Geschichte der Entstehung des Römischen Reiches konzentrieren. Zu den wichtigsten Veränderungen, die die italische Halbinsel in den letzten Jahrhunderten vor Christus prägten, gehört die dramatische Veränderung ihrer Objektlandschaft (Objectscape). Durch das Netzwerk, dem sie angehört und mit dem sie immer intensiver verflochten wird, wird Rom von fremden Objekten überschwemmt. Diese Objekte fordern sowohl bestehende Vorstellungen als auch Praktiken heraus und verändern Rom, so argumentiert Versluys, tiefgreifend. Dies ist kein Prozess, bei dem Rom griechisch wird, sondern vielmehr, dass Rom römisch wird.

Die Vortragsreihe wird gemeinsam veranstaltet von dem Arbeitsbereich für Klassische Archäologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und dem Leibniz-Zentrum für Archäologie.

Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.