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Pressemeldung

(rap) Heute sind sie sieben Zentimeter groß, ihre fossilen Vorgänger weisen sogar eine Körpergröße von 30 Zentimetern auf: Die Rede ist von wirbellosen Meerestieren, den Armfüßern (Brachiopoden). Aufgrund ihres Aussehens werden sie gerne mit Muscheln verwechselt, haben mit diesen aber nichts zu tun. Denn im Vergleich zu den Muscheln besteht die zweiklappige Kalkschale der Armfüßer aus einer Rücken-und Bauchseite, wobei die Bauchseite zumeist größer ist. Die Schalenklappen sind also nicht identisch, bei Muscheln ist es anders: Sie haben spiegelsymmetrische Klappen.

Pressemitteilung: Sieht aus wie eine Muschel - ist aber keine! Wissenschaftliche Beschreibung neuer Arten von Armfüßern in unserer Region - Publikation im Naturhistorischen Museum Mainz erhältlich

Auch pflegen und hegen Armfüßer einen anderen Lebensstil als Muscheln. Sie verankern sich fest mit ihrer Bauchklappe an Algenstengeln, Felsen oder im Sand. Muscheln lassen es lockerer angehen, denn sie leben eingegraben im Untergrund oder heften sich an diesen nur mit Fäden, produziert aus eigenem Drüsensekret.

Während heute viel mehr Muscheln als Armfüßer in unseren Meeren leben, war es früher umgekehrt. Die Blütezeit der Armfüßer lag im Devon, einem eher warmen Zeitalter vor mehr als 400 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit lebten in den Tiefen der Meere die Armfüßer und - kaum zu glauben - auch unsere Region war damals von Meer bedeckt. Ein perfekter Lebensraum für die Brachiopoden.

Stand heute, sind 450 marine Arten bekannt. Bisherige Fossilfunde dokumentieren jedoch mehr als 12.000 Arten. Ein Fossilienreichtum, dem Taxonom und Paläontologe Dr. Klaus-Werner Wenndorf im Rheinischen Schiefergebirge auf die Spur ging. Der Forschungszeitraum betrug etwa 20 Jahre. In dieser Zeit sammelte der Experte ganze zwei Tonnen versteinerte Armfüßer. Insgesamt wurden 153 Fundorte untersucht, darunter die Vulkaneifel und der hessische Hochtaunuskreis.

„Im Laufe der nächsten Jahre werde ich mein umfangreiches Beleg-und Sammlungsmaterial an die Landessammlung für Naturkunde Rheinland-Pfalz am Naturhistorischen Museum übergeben, damit die Fossilien auch für zukünftige Generationen verfügbar sind“, kündigt Dr. Klaus-Werner Wenndorf an.
Museumsdirektor Dr. Bernd Herkner freut sich: „Damit wird in unseren Sammlungen ein wertvoller Schatz zur Dokumentation der Biodiversität dieser wenig bekannten Tiergruppe in der Erdgeschichte von Rheinland-Pfalz Einzug halten.“

Die fossilen Schätze sind nun in einer 190-seitigen Publikation zusammengetragen, die es ab sofort im Naturhistorischen Museum für 25 Euro zu kaufen gibt.

Übrigens: Wer echte Armfüßer sehen möchte, kann diese in der Dauerausstellung im Erdgeschoss des Naturhistorischen Museums, Abteilung Devon, in der Hunsrückschiefervitrine erleben.

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Herausgeber

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Abteilungsleiterin und Pressesprecherin der Stadt Mainz
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