Sprungmarken
Dynamische Navigation einblenden
Dynamische Navigation ausblenden
Suche
Suche
Kopfillustration
Bild in voller Höhe anzeigen Bild in halber Höhe anzeigen

Pressemeldung

Vom 4. September bis zum 1. Dezember 2022 finden die SchUM Kulturtage in der Landeshauptstadt Mainz bereits zum fünften Mal in Folge statt. Die Veranstaltungsreihe soll keinesfalls nur als Rückblick auf eine längst vergangene Blütezeit in den hochmittelalterlichen SchUM-Gemeinden dienen. Im Mittelpunkt steht die facettenreiche jüdische Kultur, die an verschiedenen Orten der Stadt mit Vorträgen, Filmbeiträgen, Musikvorführungen, Weiterbildungsangeboten, Ausstellungen sowie gemeinsamen Gedenkstunden erlebbar wird.

Pressemitteilung: 5. Mainzer SchUM Kulturtage 2022

Den Auftakt der SchUM-Kulturtage bildet am Sonntag, 4. September die Jubiläums-Feier der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen zum 12-jährigen Bestehen der Neuen Synagoge in der Neustadt. Neben Livemusik, Führungen durch das Gemeindezentrum und einem Vortrag treten dort die Musikbands mit Boris Rosenthal und Susan Borofsky auf. Gleichzeitig haben Sie mehrmals Gelegenheit, am 4. und 11. September den Alten Jüdischen Friedhof als Teil des UNESCO-Welterbes bei geführten Rundgängen zu entdecken.

Wie sehr die mittelalterlichen SchUM-Stätten mit ihren Synagogen, Mikwen und Friedhöfen noch heute eine Faszination auf Künstlerinnen und Künstler ausüben, zeigen die Ergebnisse des SchUM Artists in Residence-Projekts, das dieses Jahr erstmals als städteübergreifendes Programm durchgeführt wurde. Die amerikanische Musikerin Avery Gosfield hat sich von der Architektur der Mikwe in Speyer inspirieren lassen und wird mit ihrem Ensemble die „Ritual Echoes“ am Sonntag, 11. September um 19.30 Uhr in der Synagoge Mainz-Weisenau aufführen.
Der argentinische Stipendiat Germán Morales setzt sich als Architekt mit den Orten jüdischen Lebens und der Architektur in den SchUM-Gemeinden auseinander. Die Ergebnisse seines Aufenthalts sind zu erleben am Mittwoch, 21. September um 18.30 Uhr in der Neuen Synagoge mit einer Ausstellung und einem Gesprächsabend. Um Rekonstruktionen der zerstörten Synagogen von 1938 und dem damit verbundenen Gemeindeleben geht es in dem Vortrag über Landsynagogen in Rheinhessen am Donnerstag, 3. November um 19.00 Uhr in der Synagoge Mainz-Weisenau.

Als eine der letzten Zeitzeuginnen aus dem Lager Theresienstadt berichtet Edith Erbrich am Montag, 12. September um 18.30 Uhr in den Kammerspielen unter dem Titel „Ich hab‘ das Lachen nicht verlernt“, einer Veranstaltung vom Haus des Erinnerns (HdE) und des Landtags Rheinland-Pfalz. Mit einem filmischen Porträt und einer Diskussionsrunde versucht Andreas Berg (SWR), Anna Seghers – Ehrenbürgerin der Landeshauptstadt Mainz und bedeutende deutschsprachige Erzählerin des 20. Jahrhunderts – gerecht zu werden.

Auch dem gemeinsamen Gedenken wird dieses Jahr bei den SchUM-Kulturtagen Raum gegeben. Der Jahrestag der Pogromnacht am 9. November steht dieses Jahr mit einem anschließenden Schweigemarsch ganz im Zeichen des Gedenkens an die Deportationen vor genau 80 Jahren. In diesem Zusammenhang gibt es im Programm am Sonntag, 13. November ebenfalls zwei Gedenkkonzerte. Um 11.00 Uhr spielen die Musiker des Staatsorchesters in der Synagoge Mainz-Weisenau das Kaddish von Ravel und andere Kompositionen und um 17.00 Uhr präsentieren die drei Stipendiatinnen der Anni Eisler-Lehmann-Stiftung Werke aus dem Barock, der Klassik und der Romantik in der Neuen Synagoge.
Dass ein Großteil der jüdischen Bevölkerung des Südwestens bereits 1940 ins südfranzösische Gurs deportiert wurde, dokumentiert die Ausstellung „Gurs 1940“ in der Gedenkstätte KZ Osthofen, die am Montag, 24. Oktober um 18.00 Uhr ebendort vom Vortrag von Dr. Walter Rummel begleitet wird.

Ganz neu im Veranstaltungsprogramm sind zwei Weiterbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer zum jüdischen Leben vor, während und nach der Shoa (16./17. November) sowie zur Geschichte des Antisemitismus (24. November). Ungewöhnlich ist zum gleichen Thema die Kombination aus einer Lesung mit Roman Knižka und einem Kammerkonzert mit dem Bläserquintett OPUS 45 am Mittwoch, 23. November um 18.00 Uhr im Synagogenzentrum Mainz. Dem Antisemitismus widmet sich auch die Autorin und Journalistin Gunda Trepp und beschließt mit ihrer Buchvorstellung „Gebrauchsanweisung gegen Antisemitismus“ am Donnerstag, 1. Dezember um 18.00 Uhr im Synagogenzentrum die SchUM-Kulturtage.

Hintergrund:
Worms machte bereits 2005 mit seinen „Kulturtagen“ den Anfang, 2018 schloss sich Mainz mit den „Jüdischen Kulturtagen“ an. Seit 2020 beteiligt sich auch die Stadt Speyer mit einem eigenen Programm, die nun in allen drei Städten jeweils als „SchUM Kulturtage“ die lebendige jüdische Kultur vermitteln.

Bereits im 10. Jahrhundert begann die Blütezeit der in Speyer, Worms und Mainz ansässigen jüdischen Gemeinden (damals nach ihren hebräischen Anfangsbuchstaben als „SchUM“-Gemeinden benannt), welche die Architektur der Synagogen und Ritualbäder sowie die Grabkultur für das gesamte mitteleuropäische, also aschkenasische Judentum maßgeblich prägten. Darüber hinaus etablierten sie mit ihren Gelehrten liturgische Gesänge und Gebete, die heute noch für Juden und Jüdinnen weltweit Relevanz haben.

Detaillierte und weiterführende Informationen zu den jeweiligen Veranstaltungen finden Sie unter www.mainz.de/juedischekulturtage sowie den Websites der Städte Worms, Speyer und des SchUM Städte e.V.

Herausgeber

Stadtverwaltung Mainz
Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Sarah Heil
Abteilungsleiterin und Pressesprecherin der Stadt Mainz
Stadthaus 'Große Bleiche' (Große Bleiche 46/Löwenhofstr. 1)
55116 Mainz
Telefon
+49 6131 12-22 21
Telefax
+49 6131 12-33 83
E-Mail
pressestellestadt.mainzde
Internet