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Pressemeldung

(skh) Am 16. Dezember 2022 verstarb im Alter von 99 Jahren der langjährige Pfarrer und „Vater der Chagallfenster“ der Mainzer Stephanskirche Monsignore Klaus Mayer

Mainz trauert um seinen Ehrenbürger Monsignore Klaus Mayer

Klaus Mayer wurde am 24. Februar 1923 in Darmstadt geboren. Nach dem Studium im Mainzer Priesterseminar empfing er 1950 durch Bischof Dr. Albert Stohr im Mainzer Dom die Priesterweihe. In den folgenden Jahren arbeitete er als Kaplan in Bingen-Büdesheim, Seligenstadt und Oppenheim sowie als Pfarrer in Gau-Bickelheim. 1965 kam er als Pfarrer zur Mainzer Gemeinde St. Stephan, in der er bis 1991 hauptamtlich tätig war. Er wirkte maßgeblich am Wiederaufbau von St. Stephan nach dem Krieg mit. Seiner Initiative verdanken St. Stephan und Mainz die berühmten Fenster von Marc Chagall und Charles Marq, die als Zeichen für jüdisch-deutsche Verbundenheit, deutsch-französische Freundschaft, Völkerverständigung und Frieden stehen. Auch in seinem Ruhestand war Klaus Mayer für die Gemeinde St. Stephan aktiv.

Im Jahre 1985 erhielt er die päpstliche Auszeichnung des Monsignore-Titels. Monsignore Mayer ist Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande und Erster Klasse, des Verdienstordens des Landes Rheinland-Pfalz und der hohen französischen Auszeichnung "L'Ordre des Arts et des Lettres au grade d'Officier de la République francaise". Im Jahr 2000 wurde ihm die Ehre zuteil, sich als "Brückenbauer zwischen Juden und Christen in Deutschland" ins Goldene Buch des Jüdischen Nationalfonds einzutragen. Die Stadt Mainz verlieh Monsignore Klaus Mayer die Gutenberg-Plakette und -Büste, den Ehrenring sowie 2005 die Ehrenbürgerwürde.

Bürgermeister Günter Beck: „Wir trauern um den Mainzer Ehrenbürger Monsignore Klaus Mayer. Sein Anliegen war es immer, die Kirche zu öffnen, das Miteinander zu leben und das Wort Gottes im Leben der Menschen zu verankern. Seinem unablässigen Wirken für den Frieden, die Völkerverständigung und das gelebte Miteinander verdankt unser Mainz viel von dem, was wir uns an manch sorgenvollem Tag unserer Gegenwart auf der ganzen Welt wünschen würden – im Großen zwischen den Völkern und im kleinen zwischen den Menschen. Monsignore Klaus Mayer hat sich zeit seines Lebens der Aufgabe gewidmet, die Menschen zusammenzubringen, Verbindungen zu schaffen und Brücken zu bauen, auch dort, wo das erfolgreiche Bauen dieser Brücken noch so unwahrscheinlich schien. Er ist für uns deshalb ein Vorbild des Miteinanders in unserer Zeit, die uns beim Blick in die Nachrichten so oft als Zeit des Gegeneinanders erscheint.

Monsignore Mayer hat Einzigartiges und Bleibendes für Mainz geschaffen und geleistet. Sein Name ist eng verbunden mit dem weltweit größten Glaskunstwerk Marc Chagalls, den Kirchenfenstern in St. Stephan. Monsignore Mayer hat es mit seinem leisen und dennoch nachdrücklichen Engagement ermöglicht, dass Mainz dieses einzigartige Kunstwerk erhalten hat und St. Stephan zu einem Symbol der jüdisch-christlichen Versöhnung mit großer Ausstrahlungskraft geworden ist. Er hat mit unzähligen Meditationen und Publikationen über Jahrzehnte hinweg sein Leben dem außergewöhnlichen Kunstwerk von Marc Chagall gewidmet - und sich in vielerlei Hinsicht für die Versöhnung zwischen Deutschen und Franzosen, Deutschen und Russen und zwischen Christen und Juden eingesetzt. Dies ist gerade vor dem Hintergrund unserer Geschichte von außerordentlicher Bedeutung für die Stadt Mainz.

Sein Wirken für die Aussöhnung und die Freundschaft der Völker hat etwas möglich gemacht, das unerreichbar schien und dessen Kraft in St. Stephan nicht nur wir, sondern jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher spüren.

Mit großer Trauer und in Hochachtung vor seiner Lebensleistung verabschieden wir uns von Monsignore Klaus Mayer. Wir werden ihn sehr vermissen.“

Herausgeber

Stadtverwaltung Mainz
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Sarah Heil
Abteilungsleiterin und Pressesprecherin der Stadt Mainz
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