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Umweltladen Mainz
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Weniger Heizkosten durch hydraulischen Abgleich

Umwelttipp des Mainzer Umweltladens im Oktober 2023

Es ist Oktober und die Heizperiode 2023/24 startet. In Zeiten steigender Energiekosten sollen unsere Wohnungen dennoch angenehm warm sein. Eine herkömmliche Heizungsanlage benötigt zum einen ein Betriebsmittel (also Gas, Öl oder Strom), um das Heizungswasser zu erhitzen. Zum anderen wird aber auch Strom für den Betrieb der Pumpen, die das heiße Wasser zu den Heizkörpern befördern, verbraucht. Oft ist das System aus Heizungsanlage und Heizkörpern nicht optimal eingestellt. Dann verbraucht die Heizungsanlage zu viel Betriebsmittel für das Aufheizen des Betriebswassers und zu viel Strom für den Betrieb der Pumpen. Ein sogenannter hydraulischer Abgleich kann das System Heizungsanlage/Heizkörper optimieren.

Warum eine Heizungsoptimierung?

Wenn die Heizungsanlage eingeschaltet wird, sollte im Idealfall folgendes passieren:

  • Der Heizkessel erwärmt das Wasser.
  • Die Pumpe transportiert das erhitzte Wasser durch die Rohre in die Heizkörper.
  • Die Heizkörper geben die Wärme an die Räume ab.
  • Das abgekühlte Wasser fließt zurück zum Kessel und wird wieder erwärmt.

Leider sind viele Anlagen nicht optimal eingestellt. Dann fließt durch die Heizkörper, die sich weiter weg vom Kessel befinden, weniger warmes Wasser und diese Räume werden nicht richtig warm. Dafür sind Räume nahe der Heizungsanlage oft zu warm, obwohl die Thermostate in beiden Räumen gleich eingestellt sind.

Damit es überall warm wird, kann durch eine höhere Pumpenleistung und/oder eine höhere Vorlauftemperatur des Heizwassers eine Verbesserung erzielt werden. Aber die Heizkosten steigen dann deutlich an, denn die Pumpe benötigt mehr Strom und die Heizung verbraucht mehr Brennstoff. Zudem entstehen oft Strömungsgeräusche im Heizsystem, d.h. es rauscht unangenehm.

Wie funktioniert ein hydraulischer Abgleich?

Ein hydraulischer Abgleich kann durch einen Heizungsbaubetrieb durchgeführt werden. Dabei wird zuerst einmal die benötigte Wärme für jeden Raum berechnet. Hier werden vor allem die Raum- und Heizkörpergröße sowie die Dämmung berücksichtigt. Mittels voreinstellbaren Thermostaten wird dann der Zufluss des heißen Wassers in den Heizkörpern reguliert und auf den Bedarf im Raum angepasst. Dazu müssen ggf. neue Thermostate installiert werden. Nach dem hydraulischen Abgleich wird es in allen Räumen gleichmäßig warm und die Strömungsgeräusche hören auf. Außerdem entstehen weniger Heizkosten, da die Pumpe und der Kessel optimal arbeiten.

Damit Wohnräume warm bleiben und Sie einen geringeren Energieverbrauch haben, sollte kontinuierlich geheizt werden. Das ständige Rauf- und Runterdrehen der Thermostate verbraucht viel Heizenergie. Wichtig ist nicht, dass der Heizkörper immer warm ist, sondern dass das Zimmer die gewünschte Temperatur erreicht. Dafür sorgt ein gut eingestelltes Thermostat.

Was gilt für Mietswohnungen?

In Mietobjekten mit einer Gas-Zentralheizung und mehr als 10 Wohneinheiten (bzw. 6 Wohneinheiten mit Frist bis September 2024) ist ein hydraulischer Abgleich sogar vorgeschrieben. Hier gilt seit 1. Oktober 2022 die „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über mittelfristig wirksame Maßnahmen“ (kurz: EnSimiMaV). Dabei geht es um Maßnahmen, die nicht kurzfristig umgesetzt werden können und deren Ergebnisse im Laufe der kommenden zwei Heizperioden erwartet werden. Die Verordnung gilt zunächst für 24 Monate und umfasst auch den hydraulischen Abgleich. Der hydraulische Abgleich sollte bis zum 30. September 2023 durchgeführt worden sein. Außerdem trägt der/die Eigentümer:in dabei laut Verordnung die Kosten, sie dürfen nicht auf die Mietparteien umgelegt werden. Auch in Mietobjekten, die mit einer Ölheizung betrieben werden, kann ein hydraulischer Abgleich helfen, die Heizkosten zu senken.