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Gautor

Mittelalterliche Verbindungspforte

Das Mainzer Gautor ist steinerner Zeuge einer bewegten Stadtgeschichte. Vorläufer des Tores war die dreitorige, turmbewehrte Gaupforte. Seit dem Mittelalter stellte sie die wichtigste Verbindung von der Stadt zum „Gau“ - mittelhochdeutsch für "Landschaft" (Umland) dar.

Seit 1998 ist das Gautor wieder nahe seines ursprünglichen Standorts, dem Eingang der Gaugasse, aufgestellt worden. Wer vom Schillerplatz aus die schmale, steile Gaugasse hinauf geht, steuert unweigerlich auf das restaurierte Barock-Tor zu.

Gautor auf einen Blick

Zahlen, Daten, Fakten

Errichtet: 1670
Bauherr: Kurfürst Johann Philipp von Schönborn
Stil: Barock

Historisches

1462 drangen die Truppen Adolphs II. von Nassau durch die Gaupforte - einem Vorläufer des heutigen Gautors - in die Stadt ein und beendeten blutig die Stiftsfehde mit dem Mainzer Erzbischof Diether von Isenburg. Gleichzeitig endete damit für Mainz die Zeit der Stadtfreiheit. Fast 200 Jahre später, 1631, zogen hier schwedische Truppen unter König Gustav Adolf ein. 1792 und 1799 folgte das französische Revolutionsheer.

Im Zuge des Ausbaus der Festungsanlagen unter Kurfürst Johann Philipp von Schönborn wurde ein gemauerter Querwall mit einer Durchfahrt angelegt. Diese Durchfahrt war zu beiden Seiten von Toranlagen eingerahmt.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts galten Festungswall und Gautor nur noch als Verkehrshindernis. 1896 wurden sie niedergelegt und der davor befindliche Graben zugeschüttet. Nur die heftigen Proteste der Mainzer Bevölkerung bewahrten das Gautor vor seiner Zerstörung. Bis es allerdings wieder in die Nähe seines ursprünglichen Standortes gelangte, sollten gut hundert Jahre vergehen.

Zunächst stand es im Hof des heutigen Frauenlob-Gymnasiums. Dann, ab 1962, war es Teil der Grünanlage am Fichteplatz und erst 1998 ist das Gautor schließlich wieder dort angekommen, wo es einst Geschichte gemacht hatte. Spenden des Unternehmens Schott Glas sowie von von Mainzer Bürgerinnen und Bürgern ermöglichten die Restaurierung und Umsetzung des Tores.

Architektur

Das erhalten gebliebene äußere Gautor weist römisch-barocke Stilmerkmale auf. Beidseitig bauen sich die Torpfeiler mit ihren toskanischen Pilastern auf.  Hoch oben thront seit 2002 wieder eine Kopie des heiligen Martin mit zwei Bettlern. Das Original der Figurengruppe steht heute im Landesmuseum Mainz.

Heute

In der Nähe seines ursprünglichen Standorts veranschaulicht das Gautor ein Stück Mainzer Stadtgeschichte.

Kontakt/Lage

Gaustraße, Kreuzung Kästrich / Eisgrubweg
55116 Mainz