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Pressemeldung

OB Haase: „An das Schicksal der Ermordeten erinnern und Geschehnisse für die Öffentlichkeit dokumentieren“

Gedenkstele am Stadtteiltreff Gonsenheim zum „Schießplatz Nr. 6“

(rap) Eine neue Gedenkstele im Rahmen der Reihe „Historisches Mainz. Gedenken - Mahnen - Handeln“ erinnert künftig an die 13 Hinrichtungen, welche auf dem früheren Gelände des sogenannten „Schießplatzes Nr. 6“ am heutigen Standort der Elsa Brändström-Straße stattfanden. In diesem Bereich, der seit Anfang des 19. Jahrhunderts als Truppenübungsplatz genutzt wurde, hatte die Wehrmacht nach der NS-Machtergreifung die Schießstände im westlichen Teil übernommen.

Zur Übergabe der Stele durch Oberbürgermeister Nino Haase in Anwesenheit der Spender:innen sowie weiterer geladener Gäste am „Stadtteiltreff Gonsenheim“ (Am Sportfeld 7G, 55124 Mainz) gedachte Hasse in einer Ansprache der „dreizehn Männer, die vom NS-Regime auf der Schießanlage grausam ermordet wurden. Mit der Gedenktafel wollen wir an ihr Schicksal erinnern und die Geschehnisse für die Öffentlichkeit dokumentieren.“
Der Oberbürgermeister wies auf die Bedeutung der Enthüllung der Historischen Tafel hin – am symbolträchtigen 8. Mai: „Dies ist ein weltweit historischer Tag und als Jahrestag der Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fest in unserer Geschichte verankert.“

Das Gedenken gilt der Erschießung von 13 jungen Männern - zumeist sogenannte „Fahnenflüchtige“ - und erinnert an die grausamen Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg, in dem über 60 Millionen Menschen starben, mehr als sechs Millionen europäische Jüd:innen ermordet wurden. Hundertausende Sinti und Roma, politisch und weltanschaulich Andersdenkende, Menschen mit Behinderung oder Krankheit, Homosexuelle und weitere Minderheiten wurden verfolgt und getötet, weite Teile Europas zerstört.
Haase: „Wir gedenken heute in Trauer der Toten des Zweiten Weltkrieges, den wir Deutschen über die Welt gebracht haben. Und wir denken heute besonders an jene 13 jungen Männer, die hier in Gonsenheim auf Befehl der NS-Justiz hingerichtet wurden.“

Der Oberbürgermeister dankte besonders Stephan Hesping, Katharina Dörnemann (Statteiltreff Gonsenheim e. V.) und Pia Imhof-Speckmann (Fraktionsgeschäftsführerin Die Linke) und allen Engagierten des Stadtteiltreffs Gonsenheim. „Sie haben sich mit viel Interesse und Mühe dafür eingesetzt, diese Tafel zu realisieren – und das anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Stadtteiltreffs und anlässlich des 50. Bestehens der Hochhäuser hier in der Elsa-Brändström-Straße. Ich danke zudem herzlich allen hier versammelten Spenderinnen und Spendern für Ihre Großherzigkeit!“

Der Stadtteiltreff Gonsenheim stehe seit vielen Jahren als Vorbild für gelebte Integration, Inklusion, soziale Gerechtigkeit und das friedliche Miteinander der Kulturen und Religionen, so Haase: „Das Engagement für eine Historische Tafel und das damit verbundene Reflektieren und Erinnern der Geschichte sowie der Einsatz für die Gedenkkultur unserer Stadt, ehrt Sie sehr und macht mich stolz.“

Die Stele stehe für den „wichtigen Aufruf des Hinschauens, des Nicht-Vergessens, des Sich-Bewusst-werdens, was sein kann, wenn der Rechtsextremismus wieder wächst und Hass und Hetze wieder salonfähig werden.“

Hintergrund
Die Landeshauptstadt hat mittlerweile mehr als 250 solcher „Historischer Tafeln“ im Mainzer Stadtgebiet platziert. Diese halten die Erinnerung lebendig und rücken Orte von historischer Bedeutung ins Bewusstsein der Öffentlichkeit.

Der Text der Stele ist dieser Pressemitteilung angefügt.

Herausgeber

Stadtverwaltung Mainz
Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Ralf Peterhanwahr
stv. Abteilungsleiter und Pressesprecher der Stadt Mainz
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