Pressemeldung
Am Sonntag, 9. November 2025, erinnern die Landeshauptstadt Mainz und die Jüdische Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen an die Opfer der Reichspogromnacht von 1938.
Stilles Gedenken zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht – Mainz erinnert und verbindet Geschichte mit Musik
In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 trat die Ausgrenzung und Diskriminierung der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger im Deutschen Reich in eine noch drastischere Phase. Nationalsozialisten plünderten Wohnungen und Geschäfte, misshandelten Menschen, raubten ihr Vermögen und steckten Synagogen in Brand. Auch in Mainz.
„Der neunte November ist ein Tag der tiefen Trauer, aber auch ein Tag der Erinnerung, die uns alle verpflichtet, aktiv für eine Gesellschaft einzustehen, in der Hass und Ausgrenzung keinen Platz haben“, betont Oberbürgermeister Nino Haase. „Die Vergangenheit erinnert uns eindringlich daran, dass unsere Zivilisation zerbrechen kann. Mit der Erinnerung verbinden wir die Hoffnung, dass sie uns vor einer Wiederholung der Geschichte schützt. Wir hoffen und setzen uns dafür ein, dass Jüdinnen und Juden nie wieder die Gefühle dieses Tages in Deutschland erleben müssen – die Angst, die Ohnmacht, das Alleingelassensein. Es ist unser aller Auftrag, dem Antisemitismus entgegenzutreten und einzuschreiten, sobald Ungerechtigkeit oder Ausgrenzung sichtbar werden. Wir müssen immer wieder deutlich machen: Es geht um die Werte unserer Demokratie, es geht um uns alle!“
Das stille Gedenken findet am Sonntag, 9. November 2025, um 16 Uhr, in der Neuen Synagoge, Hindenburgstraße 43, 55118 Mainz, statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Mainz und der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen gestaltet.
Die Gedenkstunde umfasst:
• „Shalom Aleichem“ (traditionelles jüdisches Lied), vorgetragen von Natasha Goldberg (Sopran) mit Gitarrenbegleitung
• Ansprache von Oberbürgermeister Nino Haase
• „Avinu Malkeinu“ (traditionelles jüdisches Lied), Natasha Goldberg, Sopran mit Gitarrenbegleitung
• Ansprache von Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen
• „A stor mo chroi“ (irisches Volkslied), Natasha Goldberg, Sopran
• Gedenkgebet mit Rabbiner Aharon Vernikovsky
• Kranzniederlegung und Anzünden der Gedenkkerzen vor den Säulenresten der ehemaligen Synagoge
Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz Rheinhessen, mahnt: „Die Schwäche demokratischer Parteien ist die Stärke der Radikalen, die Verachtung und Hass verbreiten. Solche Siegesgewissheiten, die keine Zweifel kennen und immer nur sich selbst reden hören, sind gefährlich. In einer gut funktionierenden Demokratie sollte kein Mensch Angst haben müssen, wenn er als Jude erkenntlich ist.“
Musikalischer Abend in der Christuskirche
Im Anschluss an das Gedenken wird der Tag durch ein besonderes musikalisches Ereignis fortgesetzt: Um 18 Uhr in der Christuskirche Mainz findet ein Konzert der Chöre aus den drei SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz statt.
Der Impuls für dieses Gemeinschaftsprojekt kam aus der Mitte der Bevölkerung – von den Chören selbst. Erstmals greifen engagierte Bürgerinnen und Bürger den historischen Verbund der drei SchUM-Städte auf und setzen gemeinsam ein musikalisches Zeichen. Das Projekt wird von allen drei Städten finanziell und ideell unterstützt, mit Aufführungen in jeder SchUM-Stadt.
Thematisch ist das Konzert eng mit dem jüdischen Erbe der SchUM-Stätten verbunden: Aufgeführt werden das wohl jüdischste Werk Leonard Bernsteins sowie eine eigens in Auftrag gegebene Komposition des Münchner Komponisten Enjott Schneider zur Kabbala, der jüdischen Zahlenmystik. Die neue Komposition erscheint beim Mainzer Verlag Schott Music.
Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bilden seit 2021 ein gemeinsames UNESCO-Welterbe. Ihre jüdischen Gemeinden prägten im Mittelalter das religiöse, kulturelle und rechtliche Leben des europäischen Judentums nachhaltig. Das Chorprojekt knüpft an diese gemeinsame Tradition an und bringt sie in zeitgemäßer Form zum Klingen.
„Der neunte November ist ein Tag der tiefen Trauer, aber auch ein Tag der Erinnerung, die uns alle verpflichtet, aktiv für eine Gesellschaft einzustehen, in der Hass und Ausgrenzung keinen Platz haben“, betont Oberbürgermeister Nino Haase. „Die Vergangenheit erinnert uns eindringlich daran, dass unsere Zivilisation zerbrechen kann. Mit der Erinnerung verbinden wir die Hoffnung, dass sie uns vor einer Wiederholung der Geschichte schützt. Wir hoffen und setzen uns dafür ein, dass Jüdinnen und Juden nie wieder die Gefühle dieses Tages in Deutschland erleben müssen – die Angst, die Ohnmacht, das Alleingelassensein. Es ist unser aller Auftrag, dem Antisemitismus entgegenzutreten und einzuschreiten, sobald Ungerechtigkeit oder Ausgrenzung sichtbar werden. Wir müssen immer wieder deutlich machen: Es geht um die Werte unserer Demokratie, es geht um uns alle!“
Das stille Gedenken findet am Sonntag, 9. November 2025, um 16 Uhr, in der Neuen Synagoge, Hindenburgstraße 43, 55118 Mainz, statt. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Mainz und der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen gestaltet.
Die Gedenkstunde umfasst:
• „Shalom Aleichem“ (traditionelles jüdisches Lied), vorgetragen von Natasha Goldberg (Sopran) mit Gitarrenbegleitung
• Ansprache von Oberbürgermeister Nino Haase
• „Avinu Malkeinu“ (traditionelles jüdisches Lied), Natasha Goldberg, Sopran mit Gitarrenbegleitung
• Ansprache von Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz-Rheinhessen
• „A stor mo chroi“ (irisches Volkslied), Natasha Goldberg, Sopran
• Gedenkgebet mit Rabbiner Aharon Vernikovsky
• Kranzniederlegung und Anzünden der Gedenkkerzen vor den Säulenresten der ehemaligen Synagoge
Anna Kischner, Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Mainz Rheinhessen, mahnt: „Die Schwäche demokratischer Parteien ist die Stärke der Radikalen, die Verachtung und Hass verbreiten. Solche Siegesgewissheiten, die keine Zweifel kennen und immer nur sich selbst reden hören, sind gefährlich. In einer gut funktionierenden Demokratie sollte kein Mensch Angst haben müssen, wenn er als Jude erkenntlich ist.“
Musikalischer Abend in der Christuskirche
Im Anschluss an das Gedenken wird der Tag durch ein besonderes musikalisches Ereignis fortgesetzt: Um 18 Uhr in der Christuskirche Mainz findet ein Konzert der Chöre aus den drei SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz statt.
Der Impuls für dieses Gemeinschaftsprojekt kam aus der Mitte der Bevölkerung – von den Chören selbst. Erstmals greifen engagierte Bürgerinnen und Bürger den historischen Verbund der drei SchUM-Städte auf und setzen gemeinsam ein musikalisches Zeichen. Das Projekt wird von allen drei Städten finanziell und ideell unterstützt, mit Aufführungen in jeder SchUM-Stadt.
Thematisch ist das Konzert eng mit dem jüdischen Erbe der SchUM-Stätten verbunden: Aufgeführt werden das wohl jüdischste Werk Leonard Bernsteins sowie eine eigens in Auftrag gegebene Komposition des Münchner Komponisten Enjott Schneider zur Kabbala, der jüdischen Zahlenmystik. Die neue Komposition erscheint beim Mainzer Verlag Schott Music.
Die SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz bilden seit 2021 ein gemeinsames UNESCO-Welterbe. Ihre jüdischen Gemeinden prägten im Mittelalter das religiöse, kulturelle und rechtliche Leben des europäischen Judentums nachhaltig. Das Chorprojekt knüpft an diese gemeinsame Tradition an und bringt sie in zeitgemäßer Form zum Klingen.
Herausgeber
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Pressestelle | Kommunikation (Hauptamt)
Andreas Behringer
Abteilungsleiter und Pressesprecher der Stadt Mainz
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