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Umwelttipp: Gärtnern mit Zukunft

Klima und Garten

Klima-Gartenexperten prognostizieren einige Veränderungen in unseren heimischen Gärten. Es wird weniger Regen, trockenere Böden und mildere Winter geben. Wetterextreme wie Gewitter, heftige Regenschauer, Stürme und Hagel werden zunehmen. Die Niederschlagsverteilung verändert sich, ein Teil des Regens, der im Sommer ausbleibt, fällt im Winter.

Das alles hat Auswirkungen auf die Pflanzen, die Pflanzzeiten und unsere Gartenaktivitäten: Erfreulich für die Gärtner:innen ist, dass sich die Anbauzeiten um ca. ein Drittel verlängern werden. Das Gartenjahr beginnt früher und die Ernten, z.B. von Salat, Wurzelgemüse und Kohl, können teils bis in den Dezember gehen. Weniger erfreulich ist, dass die Pflanzen stärkeren Schwankungen ausgesetzt sind – heiße, trockene Sommer und nasse Winter. Neue Pflanzenschädlinge breiten sich aus, die mit dem wärmeren Klima einwandern. Andere überleben, weil die Winter weniger frostig sind.

Damit Sie auch weiterhin mit Freude im Garten tätig sind, haben wir nachfolgend einige Empfehlungen zusammengestellt, die sich aus den genannten Prognosen ergeben.

Was tun bei …?

Anhaltender Sommertrockenheit: Vermeiden Sie das Betreten des Bodens, denn dort, wo er verdichtet ist, kann kein Wasser gespeichert werden. Um die Wasserspeicherfähigkeit Ihres Bodens zu erhöhen, ist gute Bodenpflege wichtig, die die Bodenstruktur verbessert. Hierbei helfen auch Gründüngerpflanzen (Leguminosen), deren Wurzeln tief ins Erdreich eindringen und den Boden auflockern. Humus, z.B. vom eigenen Kompost, ist nicht nur ein optimaler Dünger, sondern auch ein Wasserspeicher. Er gibt es langsam an die Pflanzen ab. Setzen Sie auf Frühgemüse wie Erbsen, Puffbohnen u.a., denn diese Pflanzen haben ihren höchsten Wasserbedarf schon im Frühsommer und nicht erst in Zeiten höchster Trockenheit. Wurzelpflanzen wie Pastinaken, Wurzelpetersilie oder Rote Beete möglichst früh sähen, damit sie rechtzeitig eine Pfahlwurzel ausbilden können. Im Staudengarten werden sich Pflanzen mit geringem Wasserbedarf - wie z.B. Sonnenhut, Mädchenauge, Königskerze oder Steingartenpflanzen - durchsetzen.

Zunahme von Starkregenereignissen: Schützen Sie den Boden gegen Erosion (Bodenabtrag) und fördern Sie seine Aufnahmefähigkeit. Die Bodenoberfläche bleibt offenporig und damit aufnahmebereit, wenn sie bepflanzt, aufgelockert oder mit organischem Material (Stroh, Grasschnitt, Erntereste) gemulcht ist. Zisternen und Regentonnen speichern überschüssiges Wasser für Trockenzeiten.

Verlängerter Vegetationsperiode: Typische Herbstkulturen werden nicht mehr für die Ernte Anfang Oktober, sondern oft erst zur Ernte im November geplant. Im Hoch- und Spätsommer können nochmals Blatt-, Kohl- und Wurzelgemüse bis zum Jahresende eingeplant werden. Dazu gehören Herbstsalate wie Radicchio und Zuckerhut, Chinakohl, Rettiche uvm. Während des ganzen Winters empfiehlt es sich, auf blühende Beikräuter zu achten und diese bei Bedarf zu jäten. Damit verhindern Sie ihr Aussamen. Die Einsaat von Gründüngung und die Pflanzung überwinternder Gemüsesorten gewinnen zukünftig an Bedeutung. Letztere sind beispielsweise Rosenkohl, Wirsing, Porree oder Postelein, die für Abwechslung auf dem Speiseteller sorgen.

Pflanzenschädlingen: Durch die milden Winter werden Arten wie Wühlmaus und Blattlaus kaum noch dezimiert. Zudem haben in warmen Sommern viele Insekten eine höhere Vermehrungsrate und können durch die längere Vegetationszeit mehrere Generationen bilden. Der Apfelwickler beispielsweise trat früher in zwei Generationen pro Jahr auf, heute schafft er häufig drei. Wetterextreme können Epidemien auslösen – ganz gleich ob durch Pilze, Bakterien, Viren oder tierische Schädlinge. Wurzelunkräuter wie der Giersch profitieren generell von heißen Sommern, da sie durch ihr weit reichendes Wurzelwerk weniger unter Trockenheit leiden als andere Pflanzen. Ebenso breitet sich der Sauerklee immer stärker aus. Er keimt und gedeiht auch bei hohen Temperaturen im Sommer.

Vorbeugend hilft eine angepasste Pflanzenauswahl, ausgewogene Düngung und der gezielte Einsatz von Pflanzenstärkungsmitteln. Nützlinge, Leimringe, Pheromonfallen und Schutznetze können die Pflanzen auf umweltschonende Art vor Schädlingen schützen. Allseits bekannt ist inzwischen die Spanische Wegschnecke. Sie ist vergleichsweise wenig empfindlich gegen Trockenheit und breitet sich immer weiter aus. Ein probates Mittel ist es, rund um die Beete eine breite Schicht aus Sägemehl, Kalk oder Kaffee zu streuen, da Schnecken rauhe Oberflächen meiden. Weitere Tipps, siehe Linkliste unten.

Pflanzen mit Zukunft

Zu den Gewinnern des Klimawandels gehören bei den Bäumen z.B. Gingko, Kiefer und Walnuss und bei den Sträuchern Flieder, Felsenbirne und Wacholder. Auch Rosen erschließen mit ihren Wurzeln tiefe Bodenschichten und können so bei Trockenheit auf Reserven zurückgreifen. In trockenen Sommern sinkt das Risiko von Pilzkrankheiten – gut für die Rosen. Auch robuste Zwiebelblumen wie der Zierlauch oder Schwertlilien überstehen Hitzeperioden ohne Schaden, da sie Nährstoffe und Wasser im Frühjahr speichern und so trockene Sommermonate überdauern können.

Reine Trockenkünstler wie Steppenpflanzen kommen dagegen mit den nassen Wintern und Lehmböden nicht zurecht. Auch Hortensien und Rhododendren, die stets feuchte Böden benötigen, werden es zukünftig schwer haben.

Garten anders denken

Es lohnt sich darüber nachzudenken, den Garten anders anzulegen. Ein flacher Garten war lange Zeit gängige Praxis. Warum nicht mal hügelig? Denn ein leicht welliges Profil mit Hügeln und Senken schützt den Garten optimal vor Austrocknung und Überschwemmung. Die Hügel leiten das Wasser in die Senken, so kann es sich dort sammeln und langsam versickern. Sie halten auch Wind ab und verhindern so das Austrocknen der Pflanzen.

Kraterbeete sind echte Geheimtipps im Klima-Garten. Sie speichern Wärme und Feuchtigkeit und schützen empfindliche Pflanzen vor Winden. Durch diese speziellen Eigenschaften sorgen sie dafür, dass Pflanzen besser gedeihen. Besonders Gemüsepflanzen profitieren davon. Ein Kraterbeet ist in mehrere Zonen unterteilt. Durch diese verschiedenen Zonen wird das Kraterbeet den unterschiedlichen Ansprüchen der verschiedenen Pflanzen gerecht, denn jede Zone weist einen unterschiedlichen Feuchtegrad des Bodens und verschieden starke Sonneneinstrahlungen auf. Die Bauanleitung finden Sie in unserer Linkliste unten.

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Jeder 1. Samstag im Monat: 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr

Erreichbarkeit

Haltestellen / ÖPNV

Haltestelle Münsterplatz:
Linien: 6, 50, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 60, 62, 63, 64, 65, 78,
80, 81, 90, 91, 653, 654, 660