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Mainz gegen Lebensmittelverschwendung

Mainz möchte sich mehr gegen Lebensmittelverschwendung engagieren und ist nun Teil der “Städte gegen Food Waste”-Initiative. Die Initiative bringt deutschlandweit engagierte Städte in einem Netzwerk zusammen, um die Lebensmittelrettung auf lokaler Ebene maßgeblich voranzutreiben.

Warum will sich Mainz für die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einsetzen?

In Deutschland werden jährlich rund 18 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Das ist nicht nur ein sozial-ethisches Problem, sondern vor allem auch ein ökologisches. Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung der größte Hebel, um die Klimakrise zu bekämpfen. Städten kommt dabei eine zentrale Rolle zu: sie sind bürgernah, pflegen enge Beziehungen zur Zivilgesellschaft und den lokalen Unternehmen und haben wichtige Kompetenzen, wie z.B. die Kontrolle über die Abfallwirtschaft. So können sie mit konkreten Maßnahmen und Aufklärungsarbeit innerhalb der Bevölkerung einen großen Beitrag leisten, um dieses Ziel zu erreichen.

Wusstest Du...?

...,dass mehr als 1/3 aller Lebensmittel nicht auf dem Teller, sondern in der Tonne landet? In Deutschland sind das sage und schreibe 18 Millionen Tonnen jedes Jahr (s.o.). Nach Studien des WWF ist Lebensmittelverschwendung für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit ein Haupttreiber der Klimakrise. Ein Großteil der Verschwendung in der EU fällt in Städten an. Das lokale Engagement von Städten spielt also eine entscheidende Rolle.

Welche Städte sind jetzt schon Teil der Initiative "Städte gegen Food Waste"?

Zehn Städte haben sich der Initiative angeschlossen und sich damit zum Ziel gesetzt, die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung vor Ort aktiv voranzutreiben. Sie nehmen damit eine Vorreiterrolle ein und sammeln wichtige Erfahrungswerte im Kampf gegen Food Waste. Außerdem leisten sie damit einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit vor Ort. Die folgende Städte sind neben Mainz Teil der Initiative: Bochum, Bonn, Dresden, Essen, Frankfurt am Main, Kassel, Kiel, Köln und Saarbrücken.

Warum ist Lebensmittelverschwendung schlecht für die Umwelt?

Laut Schätzungen des WWF ist Lebensmittelverschwendung für 10 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und damit ein Haupttreiber der Klimakrise. Weltweit landet mehr als ⅓ der Lebensmittel in der Tonne, in Deutschland sind das allein 18 Millionen Tonnen jährlich. Umgerechnet werden 313 Kilogramm genießbare Nahrungsmittel pro Sekunde entsorgt - bei der Ernte, der Verarbeitung, im Handel, in Restaurants und zu Hause. Deswegen ist die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung einer der größten Hebel, um die UN Klimaziele zu erreichen und damit der Klimakrise entgegenzuwirken.

Wer steht hinter der Initiative?

Too Good To Go, Europas führende App zur Lebensmittelrettung, hat die Initiative “Städte gegen Food Waste” ins Leben gerufen. Als Social Impact-Unternehmen hat es sich Too Good To Go zur Aufgabe gemacht, die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Die App ermöglicht es Restaurants, Cafés, Bäckereien, Hotels, Kantinen und Supermärkten ihr überschüssiges Essen zu einem vergünstigten Preis an Selbstabholer:innen anzubieten. Neben der App setzt sich Too Good To Go für die Sensibilisierung rund um das Thema Lebensmittelverschwendung ein, beispielsweise mit Aufklärungskampagnen, durch politisches Engagement und durch Initiativen wie “Städte gegen Food Waste”. Mehr Informationen über Too Good To Go finden sich auf der Website.

Und was ist nun der Unterschied zu foodsharing in Mainz?

Die Initiative foodsharing leistet im gesamten deutschsprachigen Raum mit insgesamt rund 375.000 Menschen einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, von der Produktion über den Groß- und Einzelhandel und die Gastronomie bis zu den Privathaushalten. In Mainz engagieren sich in der foodsharing-Gemeinschaft über 1300 Aktive mit vier für die Koordination zuständigen Botschafter:innen gemeinsam für die über 100 Kooperationen mit Supermärkten, Restaurants, Märkten und vielen mehr. Es finden zahlreiche Aktionen statt, die foodsharing Mainz organisiert und mitgestaltet. Darüber hinaus stehen in vielen Stadtteilen sogenannte Fairteiler, über welche ein Teil der geretteten Lebensmittel allen Mainzer:innen zur Verfügung gestellt wird.

Ehrenamt "Lebensmittel vor der Tonne retten"

Die Aktiven von foodsharing sagen: "Wir von foodsharing Mainz freuen uns, dass dem Thema der Lebensmittelverschwendung mehr Platz in Mainz gegeben wird. Gleichzeitig wollen wir darauf hinweisen, dass die Ansätze von der Initiative "Städte gegen Food Waste" und Too Good To Go entgegengesetzt zu denen von foodsharing stehen. Die 1.300 foodsharing-Aktiven retten vollkommen unabhängig von dieser Aktion und Too Good To Go jeden Tag in ihrem Ehrenamt Lebensmittel vor der Tonne und verteilen die Lebensmittel unentgeltlich an Menschen weiter." Foodsharing möchte ein Umdenken erreichen und Ansätze finden, damit eine Lebensmittel Überproduktion überhaupt erst nicht entsteht. "Um aus unserer Sicht einen Unterschied zu erwirken, bedarf es mehr als das Retten der Lebensmittel nach Ladenschluss", so foodsharing. Die Stadt Mainz erarbeitet zur Zeit gemeinsam mit foodsharing eine eigene und unabhängige Resolution mit einem unkommerziellen, Ressourcen schonenden und aufklärenden Ansatz zur Verschwendung von Lebensmitteln. "So wollen wir nachhaltig Veränderungen bereits an der Basis des Problems also der Überproduktion schaffen. Dennoch begrüßen wir von foodsharing Mainz die Debatte um das Thema der -#Lebensmittelwertschätzung und Vermeidung dieser Verschwendung sehr", kommentiert foodsharing Mainz.

Kooperation foodsharing und Stadt Mainz

Oberbürgermeister Michael Ebling unterzeichnete die Resolution von foodsharing Mainz 2021. „Die Resolution ist ein Symbol der Partnerschaft zwischen foodsharing und der Stadt Mainz. Wir wollen damit aktiv zur Steigerung der Wertschätzung unserer Nahrungsmittel beitragen“, erklärt Ebling. „Die Stadt Mainz unterstützt den Kampf gegen Lebensmittelverschwendung nachdrücklich und dankt den Aktivist:innen, die sich bei foodsharing Mainz engagieren“, so der Oberbürgermeister.

Adresse

Frau Dr. Sabine Gresch
Nachhaltige Stadtentwicklung, Agenda-Büro
Stadtverwaltung Standort Malakoff Passage
Rheinstraße 4G
55116 Mainz
Telefon
+49 6131 12-3730
E-Mail
Sabine.Greschstadt.mainzde
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