Sprungmarken
Dynamische Navigation einblenden
Dynamische Navigation ausblenden
Suche
Suche
Zitadelle
Bild in voller Höhe anzeigen Bild in halber Höhe anzeigen
Sie befinden sich hier:
  1. Kultur & Wissenschaft
  2. Stadtgeschichte
  3. Römisches Mainz

Mainz in römischer Zeit

Mogontiacum war in der römischen Antike ein Ort von herausragender Bedeutung. Den Ursprung der Stadt bildete das Legionslager, das Castrum, an strategisch hervorragender Stelle auf der Anhöhe gegenüber der Mainmündung. Zwei Legionen wurden zur Eroberung des nördlichen Germaniens unter Oberbefehl von Drusus, dem Stiefsohn des Kaisers Augustus, hier stationiert. Ein weiteres Lager entstand bei Weisenau, wohl in der Nähe einer keltischen Siedlung, die den Namen des Gottes Mogon trug. Er war der Namenspatron des Lagers und später der Stadt.

Schnell entwickelte sich Mogontiacum zum militärischen und dann auch zivilen Zentrum der Region. Kaiser nutzten Mainz immer wieder als Hauptquartier bei kriegerischen Unternehmungen. Im Gefolge der rund 12000 Soldaten gründeten sich Siedlungen von Handwerkern und Kaufleuten - und zwar in der Nähe beider Lager. Nach und nach entstanden am Rheinufer verschiedene Häfen. Die Bewohner errichteten alle Bauten, die für eine römische Stadt typisch waren: Tempel, Foren, Wohnhäuser einfacherer Art und Stadtvillen für die wohlhabenden Bürger, Denkmäler für die Götter und Thermen. Außerhalb der Siedlungen entwickelten sich Gräberstraßen. Eine feste Brücke verband Mainz und den kleinen rechtsrheinischen Vorposten Kastel bereits seit 27 n.Chr. Im ersten Jahrhundert entstand auch das Bühnentheater mit10000 Plätzen.

Nach den Unruhen des Vierkaiserjahres 69/70 erbaute man das Lager neu in Stein. Es entstand die römische Wasserleitung, die über 9 Kilometer Frischwasser von Finthen zum Legionslager führte. Vor dem Jahr 90 wurde Mainz Hauptstadt der neuen Provinz Obergermanien.

Die Blüte der Stadt währte über zwei Jahrhunderte bis schließlich im 3. Jahrhundert die germanischen Überfälle die Grenzen des Imperiums, den Limes, zunehmend unsicher machten. Man errichtete um 250 eine steinerne Stadtmauer, die in späteren Jahren mehrfach ein immer kleineres Gebiet umschloss. 368 verwüstete der Alemannenfürst Rando die Stadt, 406 ein zweites Mal die Stämme der Vandalen, Sueben und Alanen. Ihr Angriff traf die Stadt schwer und leitete den Verfall des römischen Mainz ein.