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Gutenberg-Denkmal

Bronzestandbild des Erfinders

In Überlebensgröße thront er auf dem Platz, der seinen Namen trägt: Der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen lieferte den Entwurf für das Bronzestandbild von Johannes Gutenberg. Das im Jahr 2010 komplett sanierte Denkmal zeigt den Erfinder des Buchdrucks, von dem es kein zeitgenössisches Bildnis gibt, in idealisierter Darstellung: bärtig, vornehm gekleidet, mit Bibel und Drucktypen in der Hand.

Die Einweihung des Denkmals 1837 feierten die Mainzerinnen und Mainzer mit einem drei Tage andauernden Fest. Auch heute herrscht um das Monument herum auf dem Gutenbergplatz reges Treiben - und das nicht nur an Johannisnacht, dem Fest zu Ehren des größten Sohns der Stadt.

Gutenberg-Denkmal auf einen Blick

Zahlen, Daten, Fakten

Errichtet: 1837
Entworfen von: Berthel Thorvaldsen, dänischer Bildhauer
Gegossen von: Charles Crozatier, französischen Bildhauer
Stil: Klassizismus

Historisches

Der heutige Gutenbergplatz sollte bereits 1804 Standort für ein Denkmal des weltberühmten Erfinders werden. Im Auftrag Napoleons hatte der französische Ingenieur Eustache Saint-Far (1796 bis 1826) eine repräsentative Stadtachse als Verbindung zwischen Schillerplatz und Höfchen geplant. Das noch unter französischer Herrschaft begonnen Projekt ließ sich allerdings erst Jahrzehnte später in veränderter Form von den Stadtbaumeistern Augustin Wetter und Georg Moller aus Darmstadt vollenden.

Aus Anlass des vermutlich 400-jährigen Jubiläums der Erfindung des Buchdrucks gab die Stadt Mainz die Schaffung des Denkmals in Auftrag.

Der dänische Bildhauer Berthel Thorvaldsen, einer der erfolgreichsten klassizistischen Künstler, erklärte sich bereit, seine Hommage an den Erfinder kostenlos auszuführen. Im Sommer 1833 präsentierten er und sein Schüler Hermann Wilhelm Bissen das Gipsmodell des Denkmals der Mainzer Denkmal-Kommission. Anschließend erfolgte der Bronzeguss.

Die Einweihung des Gutenberg-Denkmals am 14. August 1837 wurde begleitet von drei Tage andauernden Festlichkeiten. Tausende verfolgten neben dem großen Festumzug zur Enthüllung die Reden, Fackelzüge, Uraufführungen, Bälle und ein Feuerwerk.

Finanziert wurde das Denkmal durch Spenden aus ganz Europa. Darauf weist auch die lateinische Inschrift hin:

"Johannes Gensfleisch zum Gutenberg, dem Mainzer Patrizier, haben seine Mitbürger aus Beiträgen ganz Europas dieses Denkmal 1837 errichtet."

Zweiter Weltkrieg

In den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs vergrub man die bronzene Figur zum Schutz neben dem Sockel im Erdreich.

Restaurierung

Im Mai 2008 musste die bronzene Figur wegen großer Schäden abgebaut werden. In den darauf folgenden zwei Jahren wurde sie in einer Regensburger Spezialwerkstatt aufwändig restauriert. Im Februar 2010 kehrte das Denkmal nach Mainz zurück. Viele Mainzerinnen und Mainzer kamen auf den Gutenberg-Platz als Thorvaldsens Bronzestatue wieder auf den Sockel gehoben wurde.

Architektur

Nach Plänen des dänischen Künstlers Bertel Thorvaldsen goss der französische Bildhauer Charles Crozatier das Bronzedenkmal in Paris.

Ebenfalls von Thorvaldsen stammen die beiden Bronzereliefplatten im Sockel.

Ursprünglich umfasste das Denkmal ein Gitter. Dieses wurde 1933 entfernt.

Symbolik

Das Denkmal zeigt den berühmtesten Sohn der Stadt Mainz, von dem kein zeitgenössisches Bildnis überliefert ist, in idealisierter Darstellung. Der Mainzer Zeichenlehrer Ludwig Lindenschmit der Ältere hatte Thorvaldsen Zeichnungen zukommen lassen. Sie vermittelten die von der Denkmal-Kommission gewünschte, zeitgenössische Tracht und das Aussehen des Erfinders.

Die Statue steht gerade auf dem Sockel, im antikischen Kontrapost: das rechte Bein belastet, das linke Bein leicht nach vorn versetzt. In der rechten Hand hält er zwei der von ihm entwickelten Lettern. In der linken die Bibel, sein bekanntestes und vollkommenstes Druckwerk.

Die Bronzereliefplatten veranschaulichen den Gebrauch der Druckertypen und die Bedienung der Druckerpresse.

Das Gutenberg-Denkmal ist eines der ersten bronzenen Denkmäler, das zu Ehren eines Bürgerlichen errichtet wurde.

Heute

Zu seinen Füßen pulsiert das Leben: Im Sommer feiern Mainzerinnen und Mainzer zusammen mit Gästen der Stadt sogar ihm zu Ehren ein viertägiges Fest - die Johannisnacht. Rund um das Gutenberg-Denkmal verwandelt sich die Stadt in ein großes Fest-Areal und erinnert mit dem Büchermarkt, der traditionellen Buchdruckertaufe (Gautschen) oder dem alten Druckerspiel Preisquadräteln an den weltberühmten Erfinder.

Im Herbst reihen sich die Zelte um das Denkmal - dann ist wieder Wissenschaftsmarkt, der Kinder und Erwachsene dazu einlädt, selbst zum Forscher zu werden.

Und in der fünften Jahreszeit ziehen die Narren an dem Gutenbergdenkmal vor und setzen ihm auch mal die Narrenkapp auf.

Egal zu welcher Jahreszeit - über Langeweile kann sich der weltberühmte Erfinder nicht beschweren.

Kontakt / Lage

Gutenbergplatz
(gegenüber vom Staatstheater Mainz)
55116 Mainz