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30 Jahre Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern

Auch wenn die Pandemiezeit nicht die Zeit ist, um Jubiläen zu feiern, setzt der Arbeitskreis Gewalt an Frauen und Kindern im Jahr seines 30. Geburtstags besondere Zeichen.
Landeshauptstadt Mainz
© Stadt Mainz

Von der Arbeit der letzten drei Jahrzehnte

Wie und mit wem es begann

Mitte Januar 1991 fand das erste offizielle Zusammentreffen der Gründungsmitglieder im Mainzer Polizeipräsidium statt. Mit dabei waren das

  • städtische Frauenbüro,
  • der Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen e.V.: heute Frauennotruf Mainz- Fachstelle zum Thema sexualisierte Gewalt,
  • das Mädchenhaus FemMa e. V.: heute Das MädchenHaus Mainz gGmbH
  • das Kriminalkommissariat 12: heute K2 und
  • das für Gewalt an Frauen und Kindern zuständige Sonderdezernat bei der Staatsanwaltschaft Mainz: heute Sachgebiet Gewalt gegen Kinder und Frauen (einschließlich häusliche Gewalt).

Zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen und Kindern war diese Form der Vernetzung autonomer Frauenprojekte mit Behörden ein echtes Novum für Rheinland-Pfalz.

1991 bis 2021: Gemeinsame Ziele – gemeinsame Aufgaben

Auch wenn sich die Namen fast aller Gründungsmitglieder geändert haben, Ziele und Aufgaben des AK Gewalt an Frauen und Kindern sind im Laufe der letzten drei Jahrzehnte gleichgeblieben.

» […] Ziel ist es, einen Informations- und Erfahrungsaustausch herzustellen, Konzepte zur Prävention und Gewaltbekämpfung zu entwickeln und politische Ziele der Frauenbewegung zu diskutieren.«
Aus der Selbstdarstellung des AK Gewalt 1995

Gleich im ersten Jahr des Bestehens verständigten sich die fünf Gründungseinrichtungen auf sieben zentrale Aufgaben des AK Gewalt, die auch heute noch fast unverändert Gültigkeit besitzen:

  • Vernetzung
  • Informationsaustausch
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Prävention
  • Opferschutz
  • unbürokratische Hilfe für Opfer
  • Fortbildung

1991 und in den Folgejahren ging es vor allem um den bedarfsgerechten Ausbau der Hilfen für von Gewalt betroffene Frauen. Heute arbeiten die Vertreter:innen des AK besonders daran, Schwachstellen bei den in den letzten Jahren entwickelten Unterstützungsangeboten herauszuarbeiten und zu schließen - und die (bestehenden) Kooperationen auch in der Prävention weiter zu optimieren.

Mitglieder

Organisation

Schon in den 1990er Jahren übernahm das Frauenbüro die Federführung bei der Organisation des Arbeitskreises. Dies ist bis heute so geblieben, wenngleich seit 2014 ein Team von Moderatorinnen die Sitzungen des AK im Wechsel leitet. 2014 gab sich der AK Gewalt ein neues Profil, um die gemeinsame Arbeit verbindlicher, ergebnisorientiert und nachhaltig zu gestalten.

Die Untergruppen des AK Gewalt

Insbesondere die Einführung von thematischen Untergruppen hat der Arbeit des AK Gewalt inhaltlich einen kräftigen Schub gegeben. Hier werden in kleinem Rahmen einzelne Themenfelder von Mitgliedern des AK intensiv bearbeitet. So sind derzeit Untergruppen zu den Themen Alte Frauen und Partnergewalt, Frauen und Flucht sowie Istanbul Konvention aktiv. Bereits seit 2006 befasst sich die Fachgruppe Gesundheit des AK Gewalt mit den gesundheitlichen Folgen von Gewalt gegen Frauen.

Ausblick

Der AK Gewalt wird noch viele Jahre ein wichtiges Instrument bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen in Mainz sein. Seine Arbeit ist unverzichtbar, solange das Machtgefälle und die wirtschaftliche Ungleichheit zwischen Männern und Frauen fortbestehten.

Istanbul Konvention

Unterstützung bei ihrer Arbeit versprechen sich die Fachfrauen aus der Antigewaltarbeit von der Istanbul Konvention.

Die Istanbul-Konvention sieht Gleichstellung, Gewaltprävention und Schutz vor Gewalt als Einheit und bietet damit die Chance, alle drei Bereiche finanziell und personell auszubauen und (besser) mit einander zu verbinden. Die Politik und die Verwaltung sind gefordert, hierfür mit Unterstützung der Frauenberatungsstellen und -organisationen ein Konzept zu erarbeiten. Bis dahin ist es aber ein sehr langer Weg mit viel, viel Arbeit.


Aktionen im Jubiläumsjahr

Bodenkleberaktion

Da an eine »Geburtstagsfeier« für den AK Gewalt pandemiebedingt nicht zu denken ist, haben sich die im Arbeitskreis zusammengeschlossenen Fachstellen und Einrichtungen eine Alternative einfallen lassen. Mit der Bodenkleberaktion setzen sie eine kontaktlose Aktionsform um, mit der sie auf den AK Gewalt aufmerksam machen und ihre Botschaften gegen Gewalt an Frauen und Kindern platzieren.  An verschiedenen Stellen in der Innenstadt und vor den Beratungsstellen selbst werden die Bodenaufkleber angebracht. Los geht es Anfang Mai, wenn Schirmherr Oberbürgermeister Michael Ebling seinen "Kleber gegen Gewalt" auf dem Geschwister-Heinefetter-Platz anbringt.

Freistempler und Plakat

Begleitet wird die Bodenkleberaktion von dem Einsatz eines extra zum Jubiläum des AK hergestellten Freistemplers, der mit der Frankierung auf alle städtischen Postsendungen aufgebracht wird.

Dann gibt es noch ein "Geburtstagsplakat", das mit den Zitaten der Bodenkleberaktion gestaltet wurde.

Fotowettbewerb des Frauenbüros

Im Jubiläumsjahr startet am 1. Juni der Fotowettbewerb des Frauenbüros. Unter dem Titel "Ihr Bild gegen Gewalt an Frauen. Ein Fotowettbewerb für Frauen" sind Amateurfotografinnen und professionelle Fotografinnen aufgerufen, ihr starkes Bild, -auf dem Frauen einmal nicht Opfer sind-, einzusenden. Bilder, die Hoffnung machen. Bilder, die zeigen, dass es Wege aus der Gewalt gibt, dass Frauen nicht machtlos sind. Die Prämierung findet am 25. November -dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen- statt.