Sprungmarken
Dynamische Navigation einblenden
Dynamische Navigation ausblenden
Suche
Suche
Kopfillustration
Bild in voller Höhe anzeigen Bild in halber Höhe anzeigen
Sie befinden sich hier:
  1. Tourismus
  2. Sehenswertes
  3. Bauwerke
  4. Eisenturm

Eisenturm

Torturm der Stadtmauer

Von einst 34 Tor- und Wachtürmen der mittelalterlichen Stadtbefestigung zeugen heute noch drei: Neben dem Alexanderturm und dem Holzturm ist der um 1240 erbaute Eisenturm als steinerner Zeitzeuge dieser Epoche erhalten. Seinen Namen erhielt der sechsgeschossige Turm von dem einst am Rheinufer abgehaltenen Eisenmarkt.

Vom Torturm über ein Militärgefängnis bis hin zum Ort für Kunst-Ausstellungen wandelte sich die Nutzung des Eisenturms im Wandel der Jahrhunderte.

Eisenturm auf einen Blick

Zahlen, Daten, Fakten

Errichtet: um 1240
Stil: Romanik

Historisches

Der Eisenturm wurde als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung um 1240 erbaut. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde der romanische Unterbau erhöht. Nachdem der er Ende des 16. Jahrhunderts seine Funktion als Torturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung verlor, wurde er mit Häusern eng umbaut.

Militärgefängnis

Ab dem 18. Jahrhundert diente der inzwischen umgebaute Turm als Militärgefängnis. Hier saßen 1848/49 die Mainzer Revolutionäre als politische Gefangene in Haft. Der Hochverratsprozess gegen sie endete im Juni 1850 mit dem Freispruch aller Angeklagten, die bei ihrer Freilassung
von einer jubelnden Menge begrüßt wurden.

Den 1900 beantragten Abbruch des Eisenturms konnte der Mainzer Altertumsverein auf Grundlage des hessischen Denkmalschutzgesetzes von 1902 verhindern. Drei Jahre später erwarb die Stadt den baulich vernachlässigten Turm und ließ ihn gründlich renovieren.

Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm schwer beschädigt und brannte aus. Auch die umliegenden Wohnhäuser wurden bei einem Luftangriff im Februar 1945 zerstört wurden.

Nach dem Krieg wurde der Turm wieder aufgebaut. Im Zuge der Neubedachung und Renovierung 1974/75 wurden die neuzeitlichen Mauern des Vorhofes entfernt.

Architektur

Seine unverwechselbare Gestalt erhält der Turm durch sein schiefergedecktes Walmdach und zwei kurze, seitliche Anbauten. Der romanische Torbogen auf der Rheinseite ist ein Zeugnis städtischer Unabhängigkeit aus spätstaufischer Zeit. Er wird von zwei liegenden Sandsteinlöwen flankiert, die in ihren Klauen einen Widder und ein Fabeltier halten. Sie sind Symbole staufischer Kaisermacht. Aufgrund ihrer angespannten Körper sind die Löwen zugleich Gleichnisse abwehrbereiter Wachsamkeit.

Heute

Zwischen dem heutigen Rathaus, der zentralen Verkehrsachse Rheinstraße und dem Einkaufszentrum Am Brand gelegen, versprüht der Turm nach wie vor mittelalterlichen Charme. Innen ermöglicht es der 1975 gegründete Kunstverein Eisenturm Mainz e. V., historische Luft zu schnuppern und gleichzeitig zeitgenössische Kunst zu genießen. Er zeigt Ausstellungen in den Räumen des Turmes. Auf der Website des Kunstvereins Eisenturm finden Sie Informationen zu aktuellen Ausstellungen und Öffnungszeiten.