Mainz Kultur - Kunst, Musik, Theater und Literatur im Juni

Am 05. Mai 1958 wurde die Städtepartnerschaft zwischen Mainz und Dijon als eine der ersten in ganz Europa geschlossen. Anlässlich des 65. Jubiläums zeigt das Haus Burgund in Zusammenarbeit mit dem Stadthistorischen Museum die Ausstellung "Geschichte gestaltet Zukunft". Sie bietet einen Rückblick auf eine lange und erfolgreiche deutsch-französische Beziehung und berichtet über zahlreiche Begegnungen und vielfältige gemeinsame Aktivitäten, die beide Städte im Bereich Bildung, Kultur, Sport, Wirtschaft und mehr seit Jahren miteinander verbinden.

Wenn Museen, Galerien und Kulturinstitutionen ihre Türen zu ungewöhnlicher Zeit öffnen und die gelbe Eule wieder fliegt - dann ist in Mainz Museumsnacht! Am 3. Juni kehrt das beliebte Kulturereignis endlich wieder in die Landeshauptstadt zurück. 37 Museen, Galerien und freie Kultureinrichtungen öffnen von 18 bis 1 Uhr ihre Türen und laden große und kleine Besucher:innen zum nächtlichen Entdeckungsflug und einem bunten Rahmenprogramm ein. Mit von der Partie sind die großen Museen wie das Dom- und Gutenberg-Museum, das nhm, LEIZA und Landesmuseum sowie etliche Galerien und junge Kulturinitiativen.

Freuen Sie sich wieder auf die Open-Air-Veranstaltungsreihe "Kultur verbindet". Im neuen Gewand und an neuen Veranstaltungsorten, aber wieder mit hochkarätigem Programm, kehrt die einstige Veranstaltungsreihe "Kultur verbindet – Zitadelle live!" unter dem neuen Slogan an verschiedene Spielstätten in der Mainzer Innenstadt zurück. Los ging die Veranstaltungsreihe eigentlich schon im Mai, aufgrund des Wetters nimmt das Programm aber jetzt erst so richtig Fahrt auf. Ende ist dann im Oktober.

Am 04. Juni erklingen beim Liederabend der Kulturschiene Mainz, der ganz dem französischen Kunstlied gewidmet ist, drei vollständige Zyklen. In der ersten Hälfte interpretieren die Mezzosporanistin Isabel Meiser und der Liedpianist Trung Sam die "Chansons grises" von Reynaldo Hahn und die "Chansons de Bilitis" von Claude Debussy. Der Zuhörer begibt sich auf eine Reise in eine gänzlich andere Liedästhetik, als die von einem Schubert oder Schumann. Präsentiert wird der Abend von Isabel Meiser und Trung Sam. Die Liedinterpretationen bekommen durch ihre Offenheit für populäre Stile einen erfrischend neuen Anstrich.

Zwei demokratische Staaten in Europa - zwei Länder, zwischen denen sich in vielen Bereichen tiefe Freundschaften entwickelt haben. Beide basieren auch auf demokratisch verfassten und gut funktionierenden Mediensystemen - und doch sind die Mediensysteme in Frankreich und Deutschland sehr verschieden. Sowohl im Zeitungswesen als auch bei Radio und Fernsehen haben sich zum Teil sehr unterschiedliche Strukturen entwickelt. Dies gilt auch für die "neuen" Verbreitungswege für Information und Unterhaltung im Internet. In der Veranstaltung im Institut Francais am 07. Juni geht es um einen Vergleich der Mediensysteme – und um Stärken und Schwächen.

Am 09. Juni feiert im Theater im P1 auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität das Broadway Musical "The Prom" seine Premiere. Das Stück kombiniert bekannte Musical-Motive in einem bunten Setting: Broadway-Diven treffen auf Teenage-Drama, ernste Themen auf Klischees und überdrehte Figuren auf berührende Momente. Die zweigleisige Erzählweise balanciert zwischen Broadway und High School und verknüpft Themen wie Liebe, Freundschaft, Egoismus, Zusammenhalt und Vertrauen. Bis zum 30. Juni gibt es dann insgesamt 14 Shows mit zwei alternierenden Besetzungen.

Am 14. Juni liest die in Bukarest geborene Autorin Dana Grigorcea im Leibniz-Institut für Europäische Geschichte aus ihrem Roman "Die nicht sterben", für den sie 2022 den Schweizer Literaturpreis erhielt. Am Anfang befürchtet die Ich-Erzählerin, dass sie die Reihenfolge der Geschehnisse verwechseln könnte. Dann wird ihr klar: Jede Reihenfolge ergibt einen Sinn. Weil es in der Geschichte nicht um Ursache oder Wirkung geht, sondern nur um eines: Schicksal. Musikalisch begleitet wird Dana Grigorcea von der vielfach ausgezeichneten Saxophonistin Alexandra Lehmler.

Zain Qureshi präsentiert: Neustadtgeflüster. Jeden zweiten Mittwoch begeistern seit einiger Zeit vier bis sechs Poetry Acts aus Mainz und Umgebung mit neuen und alten lyrischen Leckerbissen das Publikum, präsentiert und organisiert vom Neu-Mainzer und bisherigen Saarländer Zain Qureshi alias "Zain oder nicht Zain". Der ist u.a. bekannt aus NightWash und dem Quatsch Comedy Club. Freuen Sie sich am 14. Juni auf einen entspannten und interessanten Poetry Abend in der "FettenHenne" am Gartenfeldplatz.

Im mainz STORE am Domplatz werden noch bis zum 15. Juni verschiedene Werke zur jüdischen Geschichte in RLP ausgestellt. Wie vielfältig jüdisches Leben im Laufe der Geschichte war und ist, zeigt die Wanderausstellung "1.700 Jahre jüdisches Leben". Auf 16 Thementafeln werden Schlaglichter auf Tradition und Identität der hiesigen Juden geworfen und Persönlichkeiten, Bräuche und Bauten präsentiert. Im Rahmen der Ausstellung bietet die Kuratorin Anke Sprenger vom 12. bis 14. Juni täglich in der Mittagspause jeweils um 12.30 Uhr eine kostenfreie 30-minütige Führung an.

Jeden zweiten Donnerstag lädt das Kabarettarchiv zu "Apéro – Kabarett zur blauen Stunde". Am 15. Juni ist der Kunsthistoriker und Leiter des Deutschen Plakat Museums im Museum Folkwang, Essen, René Grohnert zu Gast. Er geht anlässlich der aktuellen Ausstellung "Immer am Verstand lang. Eine Zeitreise anhand von Plakaten des Kabaretts" in seinem Vortrag auf den besonderen Stellenwert des Plakates für die Entwicklung von Kunst, Kabarett und Kultur ein. Gerne können Sie sich die Ausstellung dazu vorher in Ruhe ansehen. Der Vortrag beginnt um 19:30 Uhr, im Eintrittspreis ist ein Cocktail enthalten.

Und noch eine Ausstellung, die leider am 15. Juni schon zu Ende geht: "Aufbruch - Fotografische Schlaglichter der 50er-Jahre" zeigt von montags bis donnerstags von 14:00 bis 17:00 Uhr im Stadtteiltreff Mainz-Gonsenheim Fotos aus der Nachkriegszeit der 50er Jahre des Mainzer Fotografen Philipp Münch. Eine Bestandsaufnahme des Aufbruchs, voller Demut und Respekt, aber auch mahnend. Der bekannte Fotograf hat sich mit seinem dokumentarischen Werk einen Ehrenplatz unter den Zeitchronisten erworben, wurde mehrfach ausgezeichnet und ist als Zeitzeuge bis heute in Mainzer Schulen unterwegs.

Mathijs Deen, Autor des großartigen Kriminalromans "Der Holländer" liest am 16. Juni in der Literaturbuchhandlung "Erlesenes & Büchergilde" aus seinem neusten Buch "Der Taucher": In der deutschen Bucht stößt das niederländische Bergungsschiff "Freyja" auf der Suche nach einem Container überraschend auf ein seit 1950 verschollenes Wrack. Leider hat dies nicht nur Kupfer im Wert von einer Million Euro an Bord, an dem sich die Besatzung gern diskret bereichert hätte, sondern auch eine Leiche. Die Ermittlungen von Kommissar Liewe Cupido führen von einem Tauchclub auf Terschelling über einen Wohnungseinbruch auf Föhr bis zu einem Familiendrama in Wilhelmshaven.

Machen Sie es sich im Kinosessel bequem und erleben Sie am 16. Juni die Berliner Philharmoniker live im Kino! Zubin Mehta und Yefim Bronfman sind langjährige künstlerische Weggefährten. In dieser Live-Übertragung können Sie die beiden mit Béla Bartóks Klavierkonzert Nr. 2. erleben. Zubin Mehta dirigiert zudem Tschaikowskys Vierte, die das Leiden des Komponisten an der Welt schildert, am Ende aber auch die Freuden des Lebens feiert. Den romantischen Auftakt macht Schumanns Genoveva-Ouvertüre. Live aus der Philharmonie Berlin - zu sehen und hören im Mainzer "Cinestar".

Schon das ganze Jahr über feiert Mainz-Laubenheim seinen 1.250. Geburtstag mit tollen Veranstaltungen. Im Juni steht dann der Höhepunkt an: das große Festwochenende mit Musik, Darbietungen und weiteren Angeboten. Vom 17. bis zum 18. Juni lädt der Vereinsring zu einem bunten Programm in den Laubenheimer Park ein. Genießen Sie während des Festwochenendes die Aufführung der Jubiläumsposse von und mit Klaus Schmitt und seiner bezaubernden Partnerin Petra Behringer in lauschiger Kulisse. Aufgeführt wird das Stück am 17. Juni um 19 Uhr.

In Christopher Nolan’s Kinofilm "Interstellar" muss die Menschheit in einer dystopischen Zukunft die Erde verlassen und nach einem neuen Planeten suchen. Der Science Fiction-Film knüpft an Thematiken an, die auch in Gesellschaft und Wissenschaft zunehmend in den Fokus rücken. Das CAPITOL zeigt den englischen Originalfilm mit deutschen Untertiteln am 18. Juni im Rahmen einer Sonderveranstaltung; anschließend befassen sich der Physiker Prof. Dr. Matthias Neubert sowie Mitglieder der Jungen Akademie thematisch mit der Materie.

In diesem Jahr feiert die "Fête de la Musique", die 1982 von Kulturminister Jack Lang ins Leben gerufen wurde, sein 40-jähriges Bestehen. Für das Haus Burgund und das Institut Français war das Anlass und Gelegenheit, die 1. Mainzer Ausgabe des Festivals zu organisieren – und bereits im ersten Jahr ein voller Erfolg beim Publikum. 2023 geht das Festival mit noch mehr und vielfältigeren Angeboten in die nächste Runde. Auch werden weitere neue Partner eingebunden. Das Prinzip der Veranstaltung ist einfach: am 21. Juni lockt ein umfangreiches Konzertangebot mit Laienmusiker:innen in möglichst vielen unterschiedlichen Stilrichtungen an verschiedenen Orten in die Stadt.

Kann man sich mit Liebesbriefen einen Wettkampf liefern? Zum Auftakt der Johannisnacht treten am 23. Juni in einem Poetry Slam vier virtuose Slammer:innen mit eigenen Texten und echten historischen Liebesbriefen gegeneinander an. Durch den Abend führen die Slam-Moderatoren Jens Jekewitz und Jan Cönig. Eine Einführung in das Thema "Liebesbriefe" gibt Prof. Eva L. Wyss, Leiterin des Liebesbriefarchivs in Koblenz. Dazu gibt es prickelnde Liebestränke und an der Handabzugspresse können Liebesbotschaften gedruckt werden. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Internationalen Gutenberg-Gesellschaft in Mainz e.V. und der Gutenberg Stiftung, unterstützt durch die Rheinhessen Sparkasse.

In musikalischer Kooperation mit dem Mainzer Medizinerorchester lädt der International Choir Frankfurt am 24. Juni zur einer Italienischen Operngala unter der Leitung von Rhodri Britton ein. Neben Glanzstücken des Repertoires - wie dem Gefangenenchor aus Nabucco oder der Osterhymne aus Cavalleria Rusticana - werden zum ersten Mal zwei Opernstars begleitet: der amerikanische Bass Derrick Ballard sowie die bulgarische Sopranistin Milla Michova. Auch das Orchester tritt mit der Ouvertüre aus Nabucco und zwei Intermezzi von Pietro Mascagni selbst als Solist auf. Durch den Abend leitet die Ausnahmekünstlerin Sabine Fischmann.

Der österreichische Schriftsteller und aktuelle Mainzer Stadtschreiber Alois Hotschnig ist endlich wieder zu Gast in unserer schönen Stadt! Im Rahmen der Mainzer Johannisnacht liest Hotschnig am 25. Juni um 11 Uhr auf der Bühne am Ballplatz. Für alle, die bei seiner Antrittslesung im März leider keinen Platz ergattert haben, eine neue Chance, dem Österreicher zu lauschen. Freuen Sie sich außerdem auf viele tolle weitere, typische Programmpunkte der Johannisnacht: Theater, Kabarett, Gaukler und natürlich Musik auf den Bühnen in der Innenstadt. Hinzu kommen das Rheinvergnügen, der Drei-Brücken-Lauf und natürlich das Abschlussfeuerwerk am Montag.

Mit entspannter Musik und einem guten Glas Wein vom Weingut Kühling aus Gundheim im Foyer des PCK ins Wochenende starten! Dazu lädt das Peter-Cornelius-Konservatorium wieder ein. Am 30. Juni steht das 17. After-Work-Dozentenkonzert auf dem Programm. Die Zuhörer:innen erwartet wieder ein kurzweiliges Programm, quer durch die Epochen und Stile in unterschiedlichster kammermusikalischer Besetzung, zusammengestellt von den Dozenten des PCK. Von klassischen Stücken, über armenische und gergische Kompositionen, bis hin zu zeitgenössischer Musik gibt es einiges zu hören.