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Städtebauliche Strategie "Biotechnologie-Standort Mainz"

Anlass und Vorgehensweise

Mainz ist eine wichtige Adresse im Bereich der Biotechnologie. Viele Unternehmen, Institute und öffentliche Einrichtungen wie die Universität und die Universitätsmedizin arbeiten erfolgreich in diesem Segment. Insbesondere mit dem Durchbruch von BioNtech hat diese Branche und auch der Standort Mainz einen großen Aufschwung bekommen. Um an diesem Erfolg anzuknüpfen und Entwicklungsperspektiven zu schaffen, gilt es eine Strategie zu erarbeiten, um einen Biotechnologie-Standort in Mainz zu entwickeln. Aufgrund der Komplexität der Etablierung eines Biotechnologiestandorts Mainz bietet sich eine mehrstufige Vorgehensweise mit z. T. parallelen und sich konkretisierenden Handlungssträngen an.

Neben Themen wie Gründungs-, Ansiedlungs- und Netzwerkmanagement sowie das Standortmarketing benötigt es auch ein räumliches Bild. Seitens des Stadtplanungsamtes wurde in einem ersten Schritt eine städtebauliche Strategie für den "Biotechnologie-Standort Mainz" erarbeitet. Diese Strategie ist eine der Grundlagen für den Wettbewerb.

Städtebauliche Strategie

Bei der Entwicklung einer städtebaulichen Strategie spielt die räumliche Vernetzung der unterschiedlichen Teilbereiche der Branche eine große Rolle: So ist die Nähe zwischen Forschung, Entwicklung und Anwendung (Nähe zum Patienten) essenziell für die Entstehung eines internationalen Biotechnologie-Standortes. Viele der Unternehmen sind bereits jetzt in einem räumlichen Zusammenhang verortet und befinden sich in den Stadtteilen Bretzenheim und Oberstadt in direkter Nähe zur GFZ-Kaserne, zur Universitätsmedizin und zum Universitätscampus.

Um die bereits bestehende Achse zu verstärken und fortzusetzen, bietet sich eine westliche Fortführung der Biotechnologie-Achse (GFZ-Kaserne – Universitätsmedizin – Universität) in Richtung A 60 an. Dadurch entsteht eine Biotechnologie-Achse, die Forschung, Entwicklung und Anwendung eng miteinander verknüpft. Die Nähe zur Innenstadt mit deren Kultur- und Freizeitangebot, die sehr gute Verkehrsanbindung und die umgebenden Naherholungsgebiete tragen zur Attraktivität dieses Standorts bei. Der städtebauliche Strategieplan wurde stadtintern koordiniert, weiterentwickelt und um einen Detailplan ergänzt.

Der Stadtrat hat am 01.06.2022 die städtebauliche Strategie "Biotechnologie-Standort Mainz" zur Kenntnis genommen, die Durchführung einer Bürgerinformation und die Vorbereitung einer Auslobung für einen Wettbewerb beschlossen.

Beteiligung der Bürger:innen, Fachämter und Fachdienststellen

Um die Öffentlichkeit frühzeitig einzubinden, wurde eine Bürgerinformation am 12.07.2022 durchgeführt, in welcher die städtebauliche Strategie vorgestellt wurde und die Möglichkeit bestand, Anregungen vorzubringen. Der Vermerk zur Beteiligung steht unter den Downloads zur Verfügung. In der am 12.07.2022 durchgeführten Bürgerinformation wurden zahlreiche Anregungen zur Auslobung vorgebracht, welche in die Auslobung integriert wurden. Hierzu gehören u. a. die Durchgrünung des Gebiets, qualitätsvolle Freiräume und Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Klimaanpassung. Die Auslobung wurde zudem mit den zuständigen Fachämtern und Fachdienststellen koordiniert und wird dem Stadtrat zur Entscheidung vorgelegt.

Wettbewerb

Ziel und Verfahren

In einem nächsten Schritt wurde ein internationaler Wettbewerb für den Bereich westlich des Hochschulerweiterungsgeländes durchgeführt, um Ideen zu sammeln, wie der Biotechnologiestandort gestaltet werden kann. Ziel des Wettbewerbs war es, zu zeigen, wie ein nachhaltiges und innovatives Quartier gelingen kann. Die möglichst geringen Auswirkungen auf die Kaltluftbahnen wurden über eine wettbewerbsbegleitende mikroklimatische Beurteilung geprüft. Darüber hinaus könnte ein Quartier entstehen, das die verschiedenen Funktionen miteinander vernetzt und qualitätsvolle Freiräume für das Quartier und die Umgebung schafft. Die Wettbewerbsauslobung sowie die Durchführung des Wettbewerbs wurden am 30.11.2022 vom Stadtrat beschlossen.

Der geplante zweiphasige, städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerb mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb wurde gemäß der Richtlinie für Planungswettbewerbe (RPW 2013) durchgeführt. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs wurden anhand von einem Bewertungskriterienkatalog die am besten geeigneten Teilnehmenden ausgewählt. Damit wurde eine hohe Qualität der Wettbewerbsteilnehmenden für den künftigen Prozess sichergestellt. Die Zweiphasigkeit des Wettbewerbs mit einer dazwischen geschalteten mikroklimatischen Beurteilung ermöglichte es, die für die zweite Phase ausgewählten Entwürfe anhand der Empfehlungen des Preisgerichts und der klimatischen Beurteilung zu überarbeiten.

Ergebnis

Insgesamt wurden 20 Bürogemeinschaften für den Wettbewerb ausgewählt. In der ersten Jurysitzung am 30.06.2023 unter dem Vorsitz von Prof. Christiaanse wurden die Wettbewerbsarbeiten von einer Jury aus deutschlandweit anerkannten Fachexperten sowie Vertretern der Stadt Mainz, der GVG und der Stadtwerke bewertet. Beurteilt wurde u. a. die Qualität der städtebaulich-freiraumplanerischen Gesamtkonzeption, die Qualität und Funktionalität denkbarer Nutzungsbausteine, die Gestalt- und Nutzungsqualität des Freiraums, die Maßnahmen zum Klimaschutz sowie zur Klimaanpassung, der Innovationsbeitrag und die Realisierungsfähigkeit. Acht Wettbewerbsarbeiten wurden für die zweite Bearbeitungsphase zugelassen. Die Beurteilung des Preisgerichts, der Vorprüfung und das Ergebnis der an die erste Preisgerichtssitzung anschließende mikroklimatische Prüfung wurde den Teilnehmenden im Anschluss übermittelt. Nach einer weiteren Überarbeitungsphase tagte am 21.12.2023 die Jury erneut und bewertete und prämierte die überarbeiteten Wettbewerbsentwürfe.

Preisträger

1. Preis

2. Preis

3. Preis

Anerkennung

Anerkennung

Im Rahmen der Preisgerichtssitzung am 30.06.2023 wurden die besten 8 Ideen von 20 Wettbewerbsbeiträgen ausgewählt. Vor dem Start in die zweite Phase des Wettbewerbs wurden diese mikroklimatisch beurteilt. Hierbei wurden die einzelnen Wettbewerbsarbeiten durch eine computergestützte Modellrechnung von einem Gutachter hinsichtlich der zu erwartenden Beeinträchtigung der Kaltluftfunktionen überprüft. In der daran anschließenden zweiten Phase wurden die Entwürfe anhand der Empfehlungen des Preisgerichts, der Vorprüfung und der klimatischen Beurteilung optimiert.